Hamminkeln. Der NRZ-Bericht über die geplante Zentrale Unterbringungseinrichtung in Hamminkeln hat Wellen geschlagen. Das sagen Dingdener zu den Plänen.

In Hamminkeln-Dingden könnte eine Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes für Flüchtlinge entstehen. Nachdem die NRZ über die Pläne exklusiv berichtet hat, schlägt das Thema im Dorf hohe Wellen. Die Anwohnerinnen und Anwohner Ulrike und Benno Ernsten, Claudia und Christoph Wissmann, Heike und Michael Welter sowie Klodeta und Dieter Wigger nehmen in einem Leserbrief an die Redaktion Stellung zu den Planungen. Wir geben ihre Meinung hier wieder:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister Romanski, Ihr Slogan im Wahlkampf war „lösungsorientiert, nicht problemorientiert“ die Geschicke der Stadt zu lenken. Dieser Slogan passt leider in keiner Weise zur Ihrem Umgang mit den Planungen einer „ZUE“ in Dingden. Die Dingdener Vereine erst dann zu informieren, nachdem Ihr Vorhaben öffentlich wurde, spricht leider nicht für einen vertrauenswürdigen Umgang mit den Bürgern.

Warum gibt es keine öffentliche Bürgerversammlung zu diesem Thema? Wann hätten Sie die Bevölkerung informiert, wenn dieses Vorhaben nicht an die Öffentlichkeit gelangt wäre? Die Bürger bleiben ahnungslos und im Hintergrund werden Fakten und Probleme geschaffen. Eine ZUE mit 450 Menschen überfordert den ganzen Ort Dingden. Zusätzlich zu den bereits ca. 200 Flüchtlingen kommt hier ein Bevölkerungszuwachs von circa zehn Prozent auf uns zu, es entsteht ein ganz neuer Stadtteil.

Dingdener beklagen mangelnde Informationen der Stadt

Wie soll unsere Nahversorgung diesen Zuwachs bewältigen? Welche Konsequenzen dieses Vorhaben hat, sieht man zum Beispiel im Ortsteil Mehrhoog. Warum reagieren Sie so schnell auf ein Foto von einem falschen Standort und widersprechen, „dass dort gezeigte Bild entspricht nicht dem Standort der geplanten Einrichtung“. Warum stellen Sie nicht umgehend richtig und teilen den Bürgern mit, dass sich der Standort nur etwa 100 Meter weiter südlich befinden soll, zwischen den Straßen „Kampstraße“ und „Ißhorst“? Welche Rolle spielt in Ihren Planungen der Eigentümer des ehemaligen Borgers-Geländes? Ist es richtig, dass es konkrete Planungen seitens der Stadt, Bezirksregierung und dem Eigentümer des Geländes über die Unterbringung von Flüchtlingen gibt?

Dies ist ein Gelände, wo jahrzehntelang teilweise gesundheitsgefährdende Stoffe verarbeitet wurden. Sollen auf einem/mehrere der genannten Grundstücke und/oder auf dem Borgers-Gelände Unterkünfte entstehen, für die es bereits/teilweise Baupläne gibt? Ca. 7.000 Einwohner erwarten Ihre ehrliche Antworten und einen vertrauensvollen Umgang mit diesem brisanten Thema und möchten nicht weiter dumm gehalten werden. Wir fordern Sie hiermit auf, klar und deutlich Stellung zu beziehen. Entgegen Ihrer Aussage gibt es hier schon eine ganze Reihe an Punkten beziehungsweise Fakten, die offen diskutiert werden müssen.“