Hamminkeln. Behördendeutsch hat mit dem Alltag wenig zu tun. Doch wenn selbst Autoren von Vorlagen nicht mehr durchsteigen, läuft ganz gehörig was schief.
Inhaltlich war eigentlich alles klar. Die Mehrheit für den Neubau der Grundschule Hamminkeln stand. Doch was dann vor allem in der Sonderratssitzung am Donnerstagabend geschah, ließ selbst altgediente Kommunalpolitiker – vollkommen unabhängig von ihrer politischen Haltung – nur noch verzweifelt den Kopf schütteln. Es ging um die verschiedenen Beschlussvorschläge, die die Verwaltung in ihren Vorlagen verewigt hatte.
Die waren dermaßen verquast formuliert, dass am Ende bei vielen Punkten niemand mehr wusste, ob er oder sie jetzt mit Ja oder Nein stimmen müssen. Dieses Wirrwarr muss man erst mal hinkriegen. Denn an mangelnden Kenntnissen der Kommunalpolitiker oder sogar schlichter Unaufmerksamkeit lag es nicht, dass am Ende keiner mehr wirklich musste, wo er denn seine Hand zu heben hat.
Vielmehr scheinen hier leidenschaftliche Kafka-Fans und große Liebhaber der verwaltungs- und planungsrechtlichen Spitzfindigkeiten aufeinander getroffen zu sein. Dabei haben sie eine Verwirrung gestiftet, die in der Geschichte des Rathauses wahrscheinlich ihresgleichen sucht. Wenn selbst die rathausinternen Hohepriester des Verwaltungs- und Planungsrechtssprech über die Auslegung von Beschlussvorschlägen beratschlagen müssen, dann läuft was gehörig schief, es sollte sich in dieser Form nicht wiederholen.
Siehe auch Bericht unter https://www.nrz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/neubau-grundschule-hamminkeln-vertrag-nach-hindernissen-id238945153.html