Wesel. Mit Moritz Große Holtforth und Christoph Staymann lieferte sich das neue Oberhaupt einen spannenden Wettkampf. So erlebte der König den Triumph.
In Ginderich gibt es einen neuen Schützenkönig. Am Sonntag fand nach drei Jahren Unterbrechung wieder das Königsschießen der St.-Antonius-Junggesellen-Schützenbruderschaft Ginderich statt. Louis Rademacher konnte sich gegen zwei Aspiranten durchsetzen und den Vogel nach rund zweieinhalb Stunden zu Fall bringen. Das ganze Dorf war auf den Beinen, um bei der Entscheidung dabei zu sein.
Der Holzvogel wehrte sich lange
Am Schießstand hatten sich zahlreiche Menschen versammelt, um den drei Aspiranten Louis Rademacher, Moritz Große Holtforth und Christoph Staymann beim Wettkampf um die Königswürde zuzusehen. Geschossen wurde mit einer Armbrust. Dies sei „besonders zuschauerfreundlich“, da das Geschoss, anders als bei einem Luftgewehr, mit dem bloßen Auge gut zu verfolgen war. Trotz vieler guter Schüsse waren die Zuschauer überrascht, wie stabil der Vogel an der Stange hing. „Das Holz splittert, aber der Vogel ist schon widerspenstig“, merkte auch Jonas Seegers, Präsident der Junggesellen, an. „Guter Schuss, aber der Vogel wehrt sich noch!“
Erst mit dem 232. Schuss, abgefeuert von Louis Rademacher, fiel der Vogel um 21.58 Uhr. Das Schützenvolk jubelte, applaudierte dem neuen Schützenkönig während Böllerschüsse zu Ehren von Louis Rademacher ertönten.
Welcher Moment besonders emotional war
Nachdem die ersten Freunde gratuliert hatten, wurde das neue Königspaar mit musikalischer Begleitung auf einer Bank über den Schützenplatz bis in das Festzelt getragen, um sich dem Schützenvolk zu präsentieren. Der alte König übergab dem neuen König das Königssilber und die alte Königin der neuen Königin Jana Theußen das Diadem.
Für alle Beteiligten war es ein emotionaler Moment. Sowohl beim alten als auch beim neuen Königspaar wurde die ein oder andere Träne vergossen. Die 26-jährige Königin ist Kinderkrankenschwester und wohnt mittlerweile in Hamburg und kam extra zum Schützenfest in ihre Heimat: „Es ist Schützenfest, dafür nimmt man sich natürlich frei.“ „Die letzten Schüsse sind eigentlich immer ein Biegen und Brechen“, kommentierte Rademacher das Königsschießen. Der 20-jährige Dachdecker zeigte sich überrascht: „Ich habe bei dem Königsschuss nicht damit gerechnet, dass der Vogel fällt.“ Umso glücklicher war er: „Ich bin in die Knie gefallen und wusste gar nicht, wohin mit meinen Emotionen.“
So setzt sich der Schützenthron zusammen
Mit auf dem Thron sind Niklas Theußen mit Lea Klasen, Henrik Hürkens mit Lena Doerth, Michael Frings mit Nele Ingenerf, Tom Bauer mit Carolin Kukulies und Henri Bothen mit Thalia Backhaus. Der Kopf des Vogels wurde von Niklas Theußen abgeschossen, der Schwanz von Jannick Hovestadt, der linke Flügel von Torben Fink und der rechte Flügel von Yannik Meintrup.