Hamminkeln. Die Tafel in Mehrhoog ist nun drei Monate an ihrem neuen Standort. Es gibt mehr Platz für die Helfer und Kunden. So sieht die Zwischenbilanz aus.
Seit drei Monaten ist die Tafel in Mehrhoog nun an ihrem neuen Standort an der Kirchstraße – und für die Ehrenamtlichen wie die Kunden ist das ein großer Gewinn: Mehr Platz für alle, getrennte Räume für die Zubereitung und die Ausgabe, eine Garage für die Kühlschränke, einen Lagerraum und seit vergangener Woche gibt es auch eine Klimaanlage. Tafel-Leiterin Bärbel Schäfer kommt aus dem Schwärmen kaum heraus. „Das ist optimal für uns – und auch die Kunden fühlen sich hier deutlich wohler“, sagt die 66-Jährige.
Vor zweieinhalb Jahren startete die Tafel zunächst an der Bahnhofstraße – mit gerade einmal 60 Kunden und der Ausgabe an zwei Tagen in der Woche. „Die Nachfrage steigt im Moment deutlich“, sagt Bärbel Schäfer. So sind es inzwischen rund 700 Einzelpersonen, für die an vier Tagen in der Woche geöffnet ist. „Es hat nach und nach zugenommen, einen großen Schub gab es auch durch den Ukraine-Krieg.“
Da habe sich die Kundenzahl plötzlich verdoppelt, die Mitarbeiter waren oftmals bis abends mit der Ausgabe beschäftigt. Hinzu kamen die sprachlichen Probleme. Doch auch hierfür gab es eine optimale Lösung, nämlich einen Sonder-Ausgabetag einmal pro Woche im Edith-Stein-Heim, an dem auch ein Dolmetscher-Ehepaar vor Ort ist und bei Bedarf übersetzen kann. „Da hat uns die Kirche freundlicherweise einen Raum zur Verfügung gestellt, das hilft uns sehr“, betont Bärbel Schäfer.
Tafel in Mehrhoog: Neue Klimaanlage ist eine Erleichterung
Die Räume des ehemaligen Blumengeschäfts wurden gestrichen und auf den neuesten Stand gebracht – gegen die Wärme im Inneren, auch bedingt durch die große Fensterfläche, hilft jetzt die neue Klimaanlage. Das Geld dafür kommt vom Dachverband der Tafeln in Deutschland, der dank einer Spende der Fernsehlotterie in Höhe von 23 Millionen Euro ihre Tafeln vor Ort mit dringend benötigter Dingen ausstatten können.
„Das ist schon eine groß Erleichterung mit der Klimaanlage“, findet Bärbel Schäfer, „für die Lebensmittel wie auch unsere Ehrenamtlichen.“ Rund 60 gibt es zurzeit, die meisten davon im Alter zwischen 65 und 80 Jahren, ein paar wenige drüber, aber auch eine erst 18-Jährige. „Wir könnten aber noch weitere Ehrenamtliche gebrauchen, denn die Arbeit wird eher mehr.“ Auch wenn man nur einmal im Monat aushelfen würde, sei das schon eine Hilfe.
Und dennoch ist Bärbel Schäfer mit der momentanen Ausstattung und den Lebensmittelspenden mehr als zufrieden. „Ehrlich gesagt kommen wir im Moment gut klar. Auch was private Spenden und Sachspenden betrifft. Für mich ist das ein Zeichen, dass wir in Hamminkeln angekommen sind.“ Eine gute Nachricht auch vor dem Hintergrund, nicht wie derzeit ein Großteil der Tafeln überlastet zu sein. „Wir haben keinen Aufnahmestopp, können derzeit noch Kunden aufnehmen.“
Allerdings haben die Helfer inzwischen auch die Ausgabe reduziert. Früher durfte jeder Kunde noch so viel einpacken wie er wollte, was dazu führte, dass früh am Tag schon alle Lebensmittel weg waren. Nun wird gecheckt, wie viel der Kunde wirklich für sich und seine Familie braucht. Und wie die Zukunft aussieht, hängt auch von der weiteren Entwicklung in der Ukraine ab.
Seit der ersten Minute ist Bärbel Schäfer mit dabei und hat weiterhin große Freude daran, anderen helfen zu können. „Ich habe sehr viele nette Menschen kennengelernt.“ Und auch die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins Mehrhoog Hilft sei sehr gut, da gebe es bei Bedarf immer Unterstützung. „Wir alle helfen uns da in den Gruppen gegenseitig“, freut sich Bärbel Schäfer. Ein Verein im Hintergrund, auch das ist ein Gewinn für die Tafel in Mehrhoog.
Helfer für die Tafel in Mehrhoog gesucht
Die Tafel von Mehrhoog hilft sucht weiterhin Ehrenamtliche. Melde können sich Interessenten unter der Nummer 01590/6324055. Weitere Informationen findet man auch unter www.tafel-mehrhooghilft.de. Die Neuaufnahme oder Änderung von Tafelausweisen erfolgt jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 14 bis 15.30 Uhr. Öffnungszeiten an der Kirchstraße sind montags bis donnerstags jeweils von 15 bis 17 Uhr.