Schermbeck. Ein Hauch von Dadaismus kündigen Hella Sinnhuber und Bernd Caspar Dietrich an. Wer das erleben möchte, ist vom 7. bis 9. Juli in Besten richtig.
„Tile Kolup und ein Hauch von Dada!“ – unter dieses Motto feiert der Schermbecker Artpark sein Sommerfest vom 7. bis 9. Juli auf dem Hohen Berg in Gahlen-Besten. Verschiedene Künstler werden an diesen drei Tagen ihre Werke präsentieren.
Wiederauferstanden in Köln, Hofgehalten in Neuss, verbrannt in Wetzlar – das ist die Geschichte von Tile Kolup, der in die Geschichte als falscher Rotbart – Friedrich Barbarossa – eingegangen ist. Er liefert den Stoff für das Artpark-Sommerfest, bei dem es um Schummler, Schelme und Scharlatane geht. Und natürlich immer auch um Kunst, kündigen die Gastgeber an.
Schummler, Schelme und Scharlatane und ganz viel Kunst
„Dass sich zukünftig das künstliche vom künstlerischen Erzeugnis gar nicht mehr eindeutig unterscheiden lasse“, so der Literaturexperte Michael Schikowski, „macht den Hochstapler zur bedeutenden Sozialfigur unserer Gegenwart. Vom Einzelfall scheint er sich anzuschicken chronisch zu werden.“ Der Gründer des Mülheimer Literaturclubs in Köln, Michael Schikowski, liest und erläutert aus den Werken der Literatur von Heinrich Heine bis Sigrid Nunez am Samstag, 8. Juli, ab 16.30 Uhr.
Im Anschluss übernehmen „Hella & Bernd“ – die Gastgeber Hella Sinnhuber und Bernd Caspar Dietrich erzählen Geschichten über Kunst und Liebe. Neue Kunstwerke, des kürzlich über das Auktionshaus Christies bekannt gewordenen Malers Bernd Caspar Dietrich sind dann in seiner Kunsthalle zu sehen.
Den Samstagabend gestaltet ab etwa 21 Uhr „Anna Otta“, die sich im Artpark von abstrakten und Ambient Soundscapes zu treibenden polyrhythmischen Electro-Beats hochschaukeln. „Anna Otta“ ist ein europäisches Duo für elektronische, improvisierte Musik, das 2018 von den Sängerinnen Irene Novoa (Spanien) und Jenny Thiele gegründet wurde. Die Musik basiert ausschließlich auf ihren Stimmen, die sie elektronisch manipulieren.
Novoa und Thiele arbeiten mit Loops, Live-Sampling und Effekten, gemischt mit Sample-basierten Synthesizern, die auf ihren eigenen Stimmen und Songs aufgebaut sind. Diese Stimm-Alchemie verleiht dem Duo Soundscapes und Harmonien einen unverwechselbaren und einprägsamen Sound. „Die Gräser des Artparks werden sich wiegen im warmen Sommerwind“, so die Veranstalter.
Premiere für Artmann im Artpark
Der Sonntagmittag, 9. Juli, gehört Philipp Artmann, dem bekannten Singer/Songwriter aus dem Ruhrgebiet, der zum ersten Mal live im Artpark auftritt. Mit seinen sonnigen Reggae-Rhythmen und schelmischen Texten („Es könnte doch so einfach sein“, „Auf dem Sofa des Lebens“, „Was interessieren mich die Lücken in meinem Lebenslauf, wenn ich am Ende auf ein lückenloses Leben schau“) wird Phillipp Artmann mit handgemachter Musik und lautmalerischen Interpretationen Werte auf den Kopf stellen und neben Gute-Laune Beats mit seiner neuen Single „Alle Räder“ auch über die dunklen Momente singen.
Mit Poetry Slam startet der Freitag: Finja Greiving, Vize-U20-Meisterin aus Gelsenkirchen und Julia Crüsemann, royale Palastexpertin mit königlichem Podcast bei Funke-Medien, kommen mit „hochgestapelten Texten“. Immerhin: Poetry Slams ist mittlerweile in das immaterielle Kulturerbe der Unesco aufgenommen. Aus den Niederlanden dabei sind Remco Hooijkaas und Anna Spohr, die sich mit Gesang und Gitarre die Festivalbühne mit Blick in den Artpark nehmen. „Die gemeinnützige Artpark Hoher Berg ist immer kostenfrei und politisch unkorrekt“, so die Gastgeber.