Wesel. Michael Kahlisch, der neue Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Wesel, wurde im Beisein vieler Gäste feierlich in sein Amt eingeführt.
„Er oder keiner!“ Superintendent Thomas Brödenfeld ließ bei der Einführung von Michael Kalisch als neuem Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Wesel keinen Zweifel aufkommen: Sehr schnell seien die zuständigen Gremien zu der Überzeugung gelangt, dass mit seiner Bewerbung ein sehr geeigneter Pfarrer für die Stelle an der Kirche am Lauerhaas ab dem 1. April 2023 gefunden sei.
Nach 21 Jahren Dienstzeit verabschiedet sich also Pfarrer Michael Kalisch von der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag in Bergneustadt im Oberbergischen Kreis. Um näher bei seiner Familie zu sein, hat sich Kalisch für den Umzug an den Niederrhein entschieden. Weit über 100 Gläubige, Gäste und Freunde waren am Sonntag zum Festgottesdienst in die kleine Kirche gekommen, um der Einführung des 55-jährigen Pfarrers in das neue Amt beizuwohnen.
Thomas Brödenfeld nahm den neuen Pfarrer in die Pflicht und verlas den Text der Urkunde, mit der Michael Kalisch nun in sein Amt eingeführt wurde. „Wir erinnern Sie an das bei Ihrer Ordination gegebene Versprechen und vertrauen darauf, dass Sie sich in Ihrem Leben und Dienst danach verhalten werden.“
Ruth Freßmann überbringt Glückwünsche des Weseler Rates
Darüber hinaus werde, so der strenge Text weiter, von ihm erwartet, dass er sein Amt nach der Kirchenordnung, den Rechtsvorschriften der Evangelischen Kirche führe und die angegeben Aufgaben in der Dienstanweisung erfülle. Die Frage, ob er dazu bereit sei, beantwortete Michael Kalisch mit einem klaren und lauten: „Ja, mit Gottes Hilfe.“ So wie es nun seine Aufgabe sei, „die Pfarrei zu leiten und zu führen“, so ergehe, wie der Superintendent weiter ausführte, an die Gemeinde die Aufforderung: „Prüft sein Worte.“ Danach überbrachte Ruth Freßmann, stellvertretende Bürgermeisterin, Glückwünsche des Rates: „Mögen Sie immer die rechten Worte zu rechten Zeit finden.“
Natürlich wolle man auch wissen, wer denn dieser Michael Kalisch eigentlich sei. Und so gab Thomas Brödenfeld der Gemeinde einen Einblick in die Biographie des neuen Pfarrers. Geboren wurde er 1967 in Duisburg, wuchs dann in Voerde auf, wo er auch das Abitur machte. Danach studierte er Theologie in Wuppertal und Tübingen, leitete nach einem Vikariat in Remscheid seit 2002 die Kirchengemeinde Wiedenest. Bemerkenswert sicherlich und prägend seine Tätigkeit in der Notfallseelsorge, im Ökumenischen Hospizdienst, seine Qualifikation als Geistlicher Begleiter und schließlich seine Arbeit als Abgeordneter der Rheinischen Landessynode. Michael Kalisch wandte sich an seine neue Gemeinde mit Verweisen auf den Psalm 23, der mit den Worten: „Der Herr ist mein Hirte“ beginnt.
Als Hirten seien auch Eltern, Lehrer, Erzieher und auch Unternehmer anzusehen. Für den Pfarrer sei es nicht immer leicht, Tag und Nacht für die Gemeinde da zu sein. Selbstkritisch gestand er: „Die Aufgabe kann man nicht immer erfüllen. Pfarrer machen Fehler, versäumen Dinge.“ Für die Mitglieder seiner neuen Gemeinde wolle er „Beziehungen ermöglichen, Begegnungsräume eröffnen“, und „gerne die mittlere Generation für Kirche und Glauben gewinnen.“