Wesel. Die Lebenshilfe Unterer Niederrhein bietet Plätze für einen Bundesfreiwilligendienst an. Eine „Bufdi“ berichtet von ihren Erfahrungen in Wesel.
Annika Münnich ist eine selbstbewusste junge Frau, die schon früh in ihrer ersten Ausbildung für sich erkannte, dass sie die falsche Wahl getroffen hat. Doch die Flinte ins Korn zu werfen, kam für sie nicht in Frage. Sie hat ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk drei Jahre lang durchgezogen, zwischenzeitlich sogar den Betrieb gewechselt. Doch mit Freude ging sie nie zur Arbeit.
Lebenshilfe in Wesel bietet den Bundesfreiwilligendienst an
Das hat sich in den vergangenen Monaten geändert. Seit September macht die 26-Jährige einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in der Weseler Werkstatt der Lebenshilfe Unterer Niederrhein. „Während der Ausbildung fehlte mir der direkte, persönliche Kontakt zu den Menschen sehr“, blickt Münnich zurück. „Hier in der Werkstatt mit den vielen Mitarbeitern mit und ohne Handicap freue ich mich jeden Tag aufs Neue darüber.“
Die junge Frau ist froh, dass sie ihrem Herzen gefolgt ist und sich für ein freiwilliges Jahr entschieden hat, berichtet sie laut einer Mitteilung der Lebenshilfe. Mithilfe des BFD habe sie jetzt ein Jahr Zeit geschenkt bekommen, um sich neu zu orientieren. Sie könne den Beruf, der sie schon immer interessiert hat, genau unter die Lupe nehmen und sich sozial engagieren. Zurzeit arbeitet sie in einem sogenannten AgiF-Bereich der Werkstatt. Das ist eine Arbeitsgruppe mit intensiver Förderung. Hier gehört es – neben der Betreuung und Unterstützung – zu ihren Aufgaben, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit anzuleiten und die Arbeitsschritte vorzubereiten.
„Darüber hinaus bin ich einfach für die Menschen da und stehe dem zur Seite, der gerade meine Hand braucht“, sagt „Bufdi“ Annika Münnich. Die täglichen Erfahrungen und Erlebnisse hätten sie letztendlich darin bestärkt, ihre Zukunft in diesem Bereich zu planen. „Wenn alles weiterhin so gut läuft, werde ich im Sommer eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin machen,“ Sie könne jedem Schulabgänger oder jedem, der sich neu orientieren möchte, ein Freiwilliges Jahr nur empfehlen. „Eine Chance, die jeder wahrnehmen sollte, der Zeit braucht, um sich über seine Zukunft klar zu werden.“
Dafür bietet die Lebenshilfe Unterer Niederrhein jungen Menschen in verschiedenen Bereichen die Möglichkeit. So werden in Wohneinrichtungen oder Werkstätten für Menschen mit Handicap sowie Kindertageseinrichtungen immer motivierte Freiwillige gesucht.
Mehr Infos sind online unter www.lhun.de/deinjahr zu finden oder bei Ansprechpartnerin Jutta Lammers über die 02851/920104 oder per Mail an jutta.lammers@lhun.de.