Hamminkeln. Der Hamminkelner Rat hat das Projekt des Unternehmens abgesegnet, nach dem überregionale Behörden keine Bedenken haben. Das ist geplant.

Das Dingdener Textilunternehmen Setex setzt immer mehr auf Unabhängigkeit in der Energieversorgung und Nachhaltigkeit. Die Dächer des Unternehmens sind schon mit Photovoltaik bestückt. Doch das reicht dem Dingdener Unternehmen nicht. Es möchte noch mehr der benötigten Energie in Eigenregie herstellen. Der Rat hat nun den Weg dafür frei gemacht.

Deshalb reichte Setex im vergangenen Jahr einen Antrag ein, auf einer Freifläche an der Straße Zum Tollberg eine große Photovoltaikanlage zu errichten. Ein Ansinnen, dass die Verwaltung zunächst skeptisch betrachtete, denn es gab die Befürchtung, dass die überregionalen Behörden dieses Projekt nicht als genehmigungsfähig ansehen würde, weil landesplanerische Vorgaben dagegen zu sprechen schienen. Deshalb hatte der Planungsausschuss im Dezember 2022 beschlossen, erst einmal die Genehmigungsfähigkeit zu prüfen.

Hamminkeln stellte Voranfrage an den RVR

Also startete die Stadt eine Voranfrage an den RVR, wie denn die Chancen stünden, dass Setex seine Anlage bauen dürfe. Und siehe da: Der Regionalverband hatte keine Bedenken. Hilfreich war da der Erlass „Erneuerbare Energien“ von Ende Dezember des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW. Damit wird der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen gefördert.

Deshalb brachte die Verwaltung dieses Projekt noch einmal auf die Tagesordnung des Stadtrats. Der gab grünes Licht für das Vorhaben. Nur die FDP äußerte im Vorfeld Bedenken, die sich allerdings weniger auf dieses konkrete Projekt als vielmehr auf eine grundsätzliche Haltung bezogen. Die Hamminkelner Liberalen sehen Freiflächenanlage prinzipiell kritisch. Sie sehen die Zukunft der Photovoltaik eher auf den Dächern von Hamminkeln. Der Klimabeirat hatte das Projekt in seiner Stellungnahme befürwortet, regte allerdings an, die Module so hoch aufstellen, dass darunter später auch eine Beweidung möglich ist.

Solarstrom produzieren auf vier Hektar

Auf dem 5,3 Hektar großen Gelände soll die Freiflächen-Photovoltaikanlage etwa vier Hektar einnehmen. Der dort produzierte Strom geht nicht in das öffentliche Netz, sondern direkt zu Setex, das so einen weiteren Teil seines Stromverbrauchs decken möchte. Die geplante Anlage ist als klassische Freiflächen-Solaranlage konzipiert. Weil diese Fläche „ein Wasserloch ist“, wie es SPD-Ratsfrau Birgit Hoffmann im Planungssauschuss formuliert hatte, wird die Anlage auf 1,5 Meter aufgeständert. So kann sie im Fall der Fälle auch bei Hochwasser als Retentionsfläche genutzt werden.

Aufgrund der Größe der Fläche können um die Anlagen herum auch Ausgleichsmaßnahmen wie Hecken, Blühstreifen und Sträucher umgesetzt werden, die das Landschaftsbild aufwerten würden. Der Eigentümer der Fläche verfügt zudem über Flächen in der Dingdener Heide, die für Ausgleichsmaßnahmen genutzt werden können, berichtet die Verwaltung.

Für Setex bedeutet die Produktion des grünen Stroms laut Antragsunterlagen auf der einen Seite Planungssicherheit und auf der anderen Seite kann das Unternehmen mit dieser Investition seine CO2-Bilanz weiter verbessern. Somit ermöglicht das Projekt den Produktionsstandort Dingden weiter zu sichern und zu stärken.