Wesel. In Wesel-Büderich gibt es zu wenige Kita-Plätze – für einen Neubau müsste ein Spielplatz deutlich verkleinert werden. Pläne auch für Flüren.
In Büderich und Ginderich gibt es zu wenige Plätze in Kindertagesstätten. Für das Jahr 2023/2024 waren die insgesamt drei Kitas bereits im Herbst komplett ausgebucht. Um den Betreuungsbedarf dort abzudecken, muss also eine Lösung her – denn auch mittelfristig wird in den beiden Weseler Ortsteilen mit mehr Kindern gerechnet. Nachdem die Stadtverwaltung zunächst über einen Container nachgedacht hatte, um Platz für eine weitere Gruppe zu schaffen, soll nun die Tagesstätte St. Marien an der Gartenstraße in Büderich mit einem Anbau erweitert werden.
Im Laufe der Gespräche mit der Katholischen Kirchengemeinde St. Ulrich, dem Träger der Kita, stellte sich nach Angaben des Jugendamtes heraus, dass eine Containerlösung nicht in Frage kommt und die Erweiterung durch einen Anbau in Holzbauweise erfolgen soll. Diese Erweiterung ist demnach lediglich auf dem an die Kita unmittelbar angrenzenden Spielplatz „Goldsbergstraße“ möglich, der sich überwiegend auf dem Gelände der Gemeinde befindet. Die Fläche für den Spielplatz würde also deutlich kleiner.
Klar ist: Bis zum Beginn des neuen Kindergartenjahres wird der Anbau nicht fertig – aber die Kinder müssen ja trotzdem betreut werden. Deshalb soll in den bestehenden Räumen der Kita übergangsweise eine halbe zusätzliche Gruppe eingerichtet werden, diese Plänen muss allerdings noch der Landschaftsverband Rheinland zustimmen. Geplant ist eine Gruppe für zehn Kinder zwischen zwei und sechs Jahren. Die Stadt geht davon aus, dass die Zahl der Kinder in Büderich und Ginderich noch bis ins Jahr 2035 steigen wird. Deswegen sei eine durchgängige Belegung der neuen Gruppe wahrscheinlich.
Der Jugendhilfeausschuss hat nun beschlossen, dass das Jugendamt über die Erweiterung verhandelt. Im laufenden Budget waren für die zunächst vorgesehene Aufstellung eines Containers 520.000 Euro eingeplant. Diese Mittel sollten als Zuschuss an den Träger umgewidmet und dem Etat des Jugendamtes zugeordnet werden – davon könnten dann auch die Kosten für die Planung des Anbaus finanziert werden.
Kita in Wesel-Flüren soll eine Mensa erhalten
Ebenfalls in den Fokus gerückt ist die Evangelische Kita an der Sternstraße in Flüren. Die Tageseinrichtung soll eine Mensa bekommen. Denn bisher müssen die Kinder dort im Gruppenraum essen und der Platz ist ohnehin sehr knapp. „Die Kinder sitzen beengt an den Tischen, die Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt“, heißt es im entsprechenden Antrag der Kirchengemeinde. Auch die Hygiene sei ein Problem, zudem könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Pause nicht vernünftig wahrnehmen, weil sie sich mit den Kinder eine Küche teilen.
„Daher ist eine Erweiterung des städtischen Gebäudes um eine Mensa mit Küche auch aus Sicht der Jugendamtsverwaltung sinnvoll und geboten, weshalb der Antrag der Evangelischen Kita Flüren unterstützt wird“, schreibt die Stadt in einer Vorlage. Die Kosten dafür könnten zu 90 Prozent im Land gefördert werden. Bei 45 Plätzen liegt der Förderbetrag bei 384.750 Euro, so die Stadt.
Hintergrund: So viele Kita-Kinder und Gruppen
Das Jugendamt meldet in dieser Woche die Belegung der Kita-Plätze für das Jahr 2023/2024 an das Land. Insgesamt werden 2166 Kinder in Wesel in 113,5 Gruppen betreut. 438 Kinder sind jünger als drei Jahren. In der Hansestadt existieren derzeit 35 Kindertageseinrichtungen, dazu kommen 60 Kindertagespflegepersonen.