Schermbeck. Die Dreifachhalle der Gesamtschule Schermbeck soll saniert werden. Wie mögliche Konzepte dafür aussehen und welche Fragen noch offen sind.

Während der Sitzung des Schermbecker Rates am 7. März waren der Haushalt und die damit verbundenen Steuererhöhungen vermutlich das am meisten erwartete Thema. Den größten Teil der Sitzung nahm jedoch die Sanierung der Dreifachhalle der Gesamtschule ein. Um einen ersten Überblick über den Zustand der Halle und die damit verbundenen Kosten zu bekommen, hatte der Gemeinderat eine erste Bewertung bei dem Stuttgarter Unternehmen Sport Concept in Auftrag gegeben. Nun wurden deren Ergebnisse und zwei mögliche Sanierungskonzepte vorgestellt.

Dreifachhalle in Schermbeck: Nutzung ist aktuell nur geduldet

„Die gute Nachricht ist, dass die Bausubstanz intakt ist“, verkündete Tobias Eisenbraun vom Planungsbüro Sport Concept. Die Bestandsanalyse der Firma sei einigermaßen positiv ausgefallen und der bestehende Bau biete gute Ansätze für eine Sanierung. Dabei sei es jedoch nicht mit kosmetischen Arbeiten getan. Diese seien „nicht sinnvoll“, wie es der Diplomingenieur und Architekt ausdrückte. Vielmehr sei eine umfassende Sanierung notwendig.

Ein „ganz, ganz großes Thema“, wie Eisenbraun es formulierte, ist in diesem Zusammenhang auch der Brandschutz in der Dreifachhalle. Er empfahl der Gemeindeverwaltung zu überprüfen, ob die Halle aktuell aus Sicht des Brandschutzes überhaupt nutzbar sei. Auf Nachfrage erklärte der Schermbecker Bürgermeister Mike Rexforth, dass man sich dieses Problems bewusst sei und die aktuelle Nutzung der Halle nur unter den Auflagen geduldet sei, dass man bei der Sanierung die Mängel beseitige und sich aktuell nicht mehr als 199 Personen in der Halle aufhalten dürfen.

Ebenfalls mit Interesse erwartet wurde die Bewertung, ob bei der Sanierung der Sporthalle auf Fördergelder zu hoffen sei. Hier musste Eisenbraun die Schermbecker Ratsmitglieder allerdings enttäuschen. Für die Sanierung des Gebäudes selbst seien keine Fördergelder zu erwarten, jedoch teilte sein mitgereister Kollege Sascha Mohr dem Gemeinderat mit, dass es Möglichkeiten gebe, über neue energiesparende Technik an Fördergelder zu kommen.

Eisenbraun stellte außerdem zwei mögliche Sanierungskonzepte vor. Die erste Möglichkeit sieht dabei vor, die Halle in ihrer aktuellen Form als reine Sportstätte zu belassen, während das zweite Konzept eine Erweiterung der Halle vorsehen würde. Diese könnte dann für Veranstaltungen mit bis zu 1000 Besuchern genutzt werden.

Dreifachhalle Schermbeck: Sanierungskonzepte veranschlagen Millionenbeträge

Die Kosten für die beiden Modelle bewegen sich dabei für die bloßen Sanierungs- und Bauarbeiten zwischen geschätzten 5,9 Millionen Euro für die erste Variante und 6,59 Millionen Euro für die zweite. Der Architekt betonte dabei jedoch auch, dass Preisschätzungen bei der aktuellen Marktsituation schwierig sind. Zwar gebe es aktuell Entspannungen auf dem Markt, „aber es wird nicht mehr so sein wie früher“, so Eisenbraun.

Die folgende Diskussion des Rates wurde vor allem von der Frage bestimmt, welchen Bedarf die Dreifachhalle in Zukunft erfüllen soll. Zwar betonte Bürgermeister Rexforth: „Den Bedarf geben wir uns selber.“ Doch bezweifelten einige Ratsmitglieder, dass die Gemeinde eine Veranstaltungshalle für 1000 Besucher bräuchte.

Sanierung der Sporthalle in Schermbeck: Offene Fragen bleiben

Ratsherr Günther Beck von der CDU sagte dazu: „Wir müssen uns anschauen, ob wir uns das leisten wollen, leisten können.“ Letztlich verständigte man sich darauf, dass eine Bedarfsprüfung notwendig sei. Außerdem wurde der Vorschlag gemacht, die Dreifachhalle vielleicht nur auf das Nötigste hin zu sanieren, um den Schermbecker Haushalt zu schonen.

So blieben am Ende der Diskussion zwar einige neue Ansätze, aber auch noch viele offene Fragen. Darunter nicht zuletzt auch die, wo die Schüler der GS Schermbeck während der Sanierungszeit ihren Sportunterricht erhalten sollen. Denn für die Sanierung selbst veranschlagte Eisenbraun einen Zeitraum von erwartungsgemäß anderthalb Jahren. Die Sanierung in einzelnen Segmenten vorzunehmen, hielt der Architekt für unrealistisch.