Hamminkeln. Das Unternehmen Goldbeck aus Bielefeld soll die neue Grundschule an der Diersfordter Straße bauen. Stadt stellt der Politik die neuen Pläne vor.
Sie sind in Hamminkeln wohl bekannt: Die Männer und Frauen von Goldbeck. Nachdem sie die Grundschule in Mehrhoog gebaut haben und dort bei der Einweihung mit Lobeshymnen bedacht worden waren, sollen die Bielefelder jetzt auch beim Neubau der Grundschule Hamminkeln zum Einsatz kommen. Am Mittwoch findet um 17 Uhr im Ratsaal eine gemeinsame Sitzung des Bauausschusses und des Ausschusses für Soziales, Generationen, Bildung und Sport statt, um das Projekt politisch zu diskutieren, bevor es in den regulären Fachausschusssitzungen später im März auf den Weg gebracht wird.
Dass in Hamminkeln an der Diersfordter Straße eine neue vierzügige Grundschule entstehen soll, hatte der Rat bereits im Januar letzten Jahres entschieden. Auch das Raumprogramm für die neue Grundschule ist im Juni 2022 bereits mehrheitlich abgesegnet worden. Nun geht es um die Ausschreibungs-, Angebots- und Verhandlungsphase.
Grundschule: In Hamminkeln sollen drei Gebäude entstehen
In den bisherigen Verhandlungen zwischen Goldbeck und Stadtverwaltung haben die beiden Parteien sich auf 31,7 Millionen Euro durch Flächenoptimierungen und Kostenreduzierungen geeinigt. Entstehen sollen drei Gebäude – eine Zweifeld-Turnhalle direkt an der Diersfordter Straße, einen Verwaltungstrakt inklusive offenem Ganztag und ein Gebäude für die Klassenräume. Die Verbindungswege zwischen den einzelnen Gebäuden soll überdacht werden.
In der Mitte der drei Gebäude wird der Schulhof liegen. Hier sollen die Grundschulkinder einen geschützten Raum vorfinden, der auch beispielsweise als „Grünes Klassenzimmer“ genutzt werden können. Hier sollen Grüninsel, Sandgrube, Tischtennis und Basketball den Kindern die Möglichkeit zur Entspannung zwischen den Unterrichtsstunden geben.
Vier Jahrgänge auf zwei Etagen
Weil die Klassenräume in Richtung Nord-Ost ausgerichtet sind, wird es im Sommer zu weniger überhitzten Klassen kommen. Die Klassenräume der vier Jahrgänge sind symmetrisch in zwei Geschossen untergebracht. Jedes „Cluster“ verfügt über interne Heimatbereiche mit je vier Klassen á 75 Quadratmetern, zwei Gruppenräumen, einer Teamstation, einem eigenen WC-Bereich, einem Lehrmittelraum, einer Garderobe und einem Marktplatz direktem Zugang zum Außenbereich.
Die Fassade mit hellen und dunkleren Klinkerriemchen auf einer Wärmedämmung sollen an die niederrheinische Klinkerbaukultur erinnern. Das Foyer wird bis auf den Boden verglast und soll direkt als Mittelpunkt erkennbar sein. Die geschlossenen Wände der Turnhalle sollen begrünt werden, ebenso wie die Dächer. Außerdem sollen PV-Module auf den Dächern installiert werden.
Vor allem soll Energie eingespart werden
Überhaupt verfolgt das Energiekonzept bei dem Neubau der Schule vor allem den konsequenten Ansatz der Energiereduzierungen. Mit moderner Anlagentechnik und der hochgedämmten Gebäudehülle werden die Anforderungen an das Effizienzgebäude 40 erfüllt. Die Wärmeversorgung erfolgt mittels Luft-Wasser-Wärme-Pumpen. Bei niedrigen Außentemperaturen werden die Wärmepumpen zur Spitzenlastabdeckung durch einen Elektroheizstab unterstützt.
Auf fossile Energie für die Heizung verzichten die Planer komplett. In die Aufenthaltsräume kommen Fußbodenheizungen. Einzige Ausnahme ist die Sporthalle, die mit Deckenstrahlplatten ausgestattet. 26 Auto-Stellplätze für Lehrer, Eltern und Besucher sieht die Planung ebenso vor wie überdachte Fahrradstellplätze. Die Schulbusse sollen künftig an der Diersfordter Straße vor der Turnhalle halten, was einige Anwohner kritisch sehen.