Hamminkeln. Noch ist nichts spruchreif, aber es gibt Überlegungen für eine Nutzung des ehemaligen Hotels in Marienthal. Was Besitzer und Stadt dazu sagen.
Seit mehreren Jahren steht Haus Elmer, das ehemalige Hotel direkt neben dem Kloster in Marienthal, mittlerweile leer. 2013 war es bereits in finanzielle Schieflage geraten, 2017 musste es dann schließen und stand kurz danach zum Verkauf. 2019 wollte der Verein Seminarhaus Marienthal das Haus kaufen und dort mit Yoga-Kursen und -workshops, psychosozialen Seminaren und Ernährungsberatung bis hin zu geführten Radtouren und Nordic Walking einen Neustart wagen. Doch der Verkauf scheiterte.
Also befindet sich das ehemalige Romanik-Hotel seit sechs Jahren in einem einem Dornröschenschlaf. Doch jetzt könnte neues Leben in das alte Gemäuer einziehen – zumindest gibt es Überlegungen, die etwa 60 Betten dort als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.
Eigentümer würde sich wohl nicht sperren
„Seitdem das Haus bei den Lost Places auftaucht, haben wir wahnsinnige Schäden durch Vandalismus“, sagt Michael van Meerbeck, der Direktor des Caritasverbandes Wesel-Dinslaken, der das Anwesen 2022 gekauft hat, um dort ein Wohn- und Pflegeheim zu erreichten. Bis die Pläne allerdings umgesetzt werden können, steht das Haus mit seinen 35 Gästezimmern und etwa 60 Betten nach jetzigem Stand erstmal leer. Wäre es da nicht sinnvoll, es bis zum Beginn eines Umbaus für Flüchtlinge zu nutzen? „Die Caritas ist der Liebesdienst der katholischen Kirche“, sagt van Meerbeck und fährt fort, „da wird es schwer möglich sein, Menschen in Not Obdach zu verweigern.“
Caritas wartet auf die Anfrage der Stadt
Schon um weitere Schäden zu verhindern, wäre es doch sinnvoll das leergestehende Hotel wieder mit Leben zu füllen, bestätigt er. „Natürlich ist eine Nutzung immer besser als ein Leerstand“, erklärt auch Michel van Meerbeck, dies wäre letztlich eine Win-Win-Situation für alle. Der Caritasdirektor betont aber, dass es „noch keine konkreten Gespräche“ mit der Stadt Hamminkeln gegeben habe, die ja bei Bedarf auf die Caritas zukommen müsse.
Bürgermeister bestätigt „lockere Gespräche“
Genau umgekehrt argumentiert Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski: „Haus Elmer ist im Besitz der Caritas. Also sind wir nicht der Eigentümer – und wir können ja nicht über fremdes Eigentum verfügen.“ Grundsätzlich sagt er, die Stadt prüfe aber natürlich ständig, welche Möglichkeiten es gebe, Menschen bei Bedarf unterzubringen: „Wir sind immer auf der Suche nach Platz.“ Romanski bestätigt auch, dass es bereits „lockere Gespräche“ zu Haus Elmer gegeben habe. Letztlich müsse es aber „ein Angebot der Caritas geben, das tun zu wollen“. Dann werde die Stadt dies natürlich prüfen und gucken, wie realistisch eine Unterbringung dort sei.