Schermbeck. Der Schulleiter der Grundschule in Schermbeck hatte über Probleme im Zusammenarbeit mit dem Jugendamt geklagt. Kreis reagiert auf die Vorwürfe.

Der Hilferuf der Schermbecker Grundschule wegen sozialer Probleme und die Forderung des Schulleiters nach einem Sozialarbeiter hat für mächtig Wirbel gesorgt. Der neue Schulleiter Tobias Basse hatte kürzlich der Politik berichtet, dass er bereits in den ersten vier Wochen nach seinem Antritt mindestens sechsmal mit dem Jugendamt telefonieren musste.

Basse führte zudem aus, dass es erhebliche Mängel in der Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt gebe. Das Jugendamt habe bestätigt, dass es fast nicht hinterherkomme mit der Bearbeitung der Fälle. Der Schulleiter ergänzte, er habe gemerkt, dass auch die Lehrer „sehr unzufrieden und sogar frustriert“ seien, was die Zusammenarbeit angeht. „Die Lehrer hier sind sehr engagiert, aber auch an manchen Tagen echt gut beschäftigt und fertig.“

Grundschule Schermbeck: So äußert sich die Kreisverwaltung

Nun hat sich die Kreisverwaltung zu den Vorwürfen geäußert. Sie widerspreche dem Eindruck, dass das Jugendamt seinen Pflichten nur unzureichend nachgekommen sei. Explizit wird in der Mitteilung auch die Schule selbst erwähnt, sie wolle diesem Eindruck ebenfalls mit Nachdruck widersprechen. Das Kreisjugendamt und die neue Schulleitung der Gemeinschaftsgrundschule Schermbeck traten demnach im August 2022 in einen intensiven Austausch ein, heißt es in einer Stellungnahme der Kreisverwaltung.

Unter anderem habe die zuständige Koordinationsleitung des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) auf Wunsch der Schulleitung an einer Lehrerkonferenz im Oktober 2022 teilgenommen. Dort erläuterte sie neben der Arbeitsweise des ASD auch die Verfahren im Kinderschutz ausführlich. Die Zusammenarbeit zwischen Kreisjugendamt und Schule werde als positiv bewertet und auch im fallbezogenen Austausch werde intensiv zum Wohle der Kinder zusammengewirkt.

„Fälle, in denen das Jugendamt durch Lehrerinnen und Lehrer eingeschaltet werden müssen, weil es Sorgen um bestimmte Kinder gibt, sind natürlich auch für Lehrkräfte eine enorme emotionale Belastung“, so Kreisdirektor Ralf Berensmeier. „Von daher begrüßt das Kreisjugendamt ausdrücklich die Initiative der neuen Schulleitung und den Beschluss des Gemeinderats Schermbeck, eine Schulsozialarbeiterstelle einrichten.“