Wesel/Schermbeck. Für Fällungen im Diersfordter Wald wird der Rundweg am See zeitweise gesperrt. Auch im Naturschutzgebiet Lichtenhagen stehen Waldumbauarbeiten an.
In der kommenden Woche startet der RVR-Betrieb Ruhr Grün Waldumbaumaßnahmen in den Naturschutzgebieten Diersfordter Wald in Wesel und Lichtenhagen in Schermbeck. In Wesel sollen rund um das „Schwarze Wasser“ mehr Heideflächen entstehen, in Lichtenhagen arbeitet Ruhr Grün an der Umwandlung in einen Laubwald und einer Beruhigung der Biotope rund um den Angelweiher.
Anfang der Woche beginnen die Arbeiten an den Ufern des Heideweihers im Diersfordter Wald. Hier wird der Lebensraum für besonders seltene und gefährdete Pflanzengesellschaften erweitert und verbessert, indem Wald in Heide- und Magerrasen umgewandelt wird. So wird wertvoller Lebensraum geschaffen, in dem sich zum Beispiel das in NRW vom Aussterben bedrohte Schwimmende Froschkraut entfalten kann. Dafür entfernt Ruhr Grün Bäume auf der bereits umzäunten und beweideten Fläche rund um das Gewässer. Horstbäume, Bäume mit Spechthöhlen und Fledermauskästen sowie stehendes Totholz bleiben erhalten. Als Ausgleich wurden und werden im Umfeld des Schwarzen Wassers Waldflächen neu aufgeforstet.
Zum Teil werden auch Nadelwaldbestände in Laubwald umgewandelt. Die Maßnahmen sollen die bereits im Rahmen des Life Projektes „Bodensaure Eichenwälder“ die in 2016 begonnene positive Entwicklung des Heideweihers weiterführen. Während der Arbeiten wird der Rundweg um das Schwarze Wasser nicht durchgängig begehbar sein. Eine entsprechende Beschilderung zeigt an, wo gearbeitet wird. Die Verantwortlichen von Ruhr Grün bitten Spaziergängerinnen und Spaziergänger, die Arbeitsbereiche nicht zu betreten. Die Arbeiten dauern voraussichtlich zwei Wochen.
Kiefern weichen im Naturschutzgebiet Lichtenhaben in Schermbeck
Ende Januar beginnt Ruhr Grün dann mit den Arbeiten für den ökologischen Waldumbau im Schermbecker Naturschutzgebiet Lichtenhagen. Der naturferne Kiefernbestand wird durch einen naturnahen bodensauren Buchen- und Eichenmischwald ersetzt. In einem ersten Schritt werden 20 naturschutzfachlich besonders wertvolle alte Bäume pro Hektar ausgewählt. Sie sollen dauerhaft und bis zum vollständigen Zerfall auf der Fläche bleiben und damit den Anteil an Alt- und Totholz erhöhen. Anschließend muss rund die Hälfte der Kiefern gefällt werden. Die freien Flächen bepflanzt Ruhr Grün anschließend mit Buchen, Stiel- und Traubeneichen.
Innerhalb der nächsten 30 Jahre werden dann die restlichen Kiefern entnommen und durch Laubbaumarten ersetzt. Außerdem wird der Trampelpfad rund um den Angelweiher gesperrt und die Angelstege entfernt, um die dortigen Biotope zu schützen. Hier leben viele Arten, die in NRW in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Diese Arten benötigen vom Menschen ungestörten Lebensraum. Auch die Arbeiten in Lichtenhagen dauern rund zwei Wochen.
Für März planen die Forstleute dann die Neupflanzungen, so dass Ende März alle Arbeiten abgeschlossen sind. Beide Maßnahmen sind mit den zuständigen Behörden des Kreis Wesel, dem Forst (Wald und Holz), der Biologischen Station und anderen Trägern öffentlicher Belange abgestimmt und genehmigt.