Schermbeck. Die Gemeinde hat die Gesamt- und die Grundschule komplett ausgerüstet. Digitale Displays und iPads gehören nun zum Unterrichtsalltag.

Seit der Corona-Pandemie steht die Digitalisierung von Schulen verstärkt im Fokus. Auch die Gesamtschule Schermbeck hat als Folge der Lockdowns in den letzten drei Jahren reagiert und in Zusammenarbeit mit dem Schulträger umfangreiche Digitalisierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. Die Fortschritte und weiteren Pläne zur Digitalisierung stellte Schulleiter Norbert Hohmann jetzt vor.

Nach dem ersten Lockdown habe es intensive Gespräche zwischen Schule und Schulträger gegeben, sodass die Pläne für eine digitale Ausstattung der Schule schnell in den Haushalt aufgenommen und vom Gemeinderat beschlossen wurden, berichtete er. Es sei nicht selbstverständlich, dass die Gemeinde die Kosten für mobile Endgeräte – in diesem Fall rund 1700 iPads für die Gesamtschule und die Grundschule – vollständig übernimmt. Neben den iPads wurden außerdem 83 interaktive Displays im Wert von rund 400.000 Euro bestellt und in den Winterferien in beiden Schulen installiert. 67 dieser Displays gingen dabei an die Gesamtschule.

Lieferprobleme verzögerten die Installierung allerdings deutlich. So war der ursprüngliche Lieferzeitpunkt in den vergangenen Osterferien angesetzt. Um die Technik adäquat nutzen zu können, musste vorher die technische Infrastruktur an der Gesamtschule ausgebaut werden, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Gerd Abelt.

Digitalisierung der Schulen: Glasfaser statt Kupferkabel

Alte Kupferkabel wurden dabei durch moderne Glasfaserleitungen ersetzt und die Stromleitungen angesichts der erhöhten Nachfrage ausgebaut. Außerdem werden momentan die letzten Räume mit einer stabilen W-Lan-Verbindung ausgestattet, wobei auch dort Lieferprobleme den Ausbau verzögern. In der Grundschule sei die Technik momentan noch provisorisch eingerichtet, eine weitere Digitalisierung sei allerdings in Planung, sagt Gerd Abelt.

Die Gesamtschule Schermbeck wird bis nach den Sommerferien digital vollständig ausgerüstet sein.
Die Gesamtschule Schermbeck wird bis nach den Sommerferien digital vollständig ausgerüstet sein. © NRZ | Tom Marquas

Da die Schule durch die neuen technischen Geräte vor administrative Herausforderungen gestellt würde, habe die Gesamtschule mit Marius Wielgus vom kommunalen Rechenzentrum einen Experten bekommen. Seit mehreren Monaten hat er ein Büro in der Gesamtschule und kümmert sich Vollzeit um die Administration und Wartung der Technik sowie um die mobile Endgeräte der Grundschule. „Herr Wielgus ist ein totaler Gewinn, wir sind mehr als zufrieden“, so Norbert Hohmann.

Digitale Ausstattung bietet neue Möglichkeiten im Unterricht

Gerd Abelt würdigte die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Schule und betonte, dass es sich um eine Investition in Kinder und damit in „unsere Zukunft“ handeln würde. Es wären „zukunftsweisende Beschlüsse“ gefasst worden. Die Vollausstattung der Schülerinnen und Schüler sei aber „noch nicht ganz erreicht“. Vier Jahrgänge wären bereits vollständig mit iPads ausgestattet, zwei weitere bekämen in den kommenden zwei Wochen die Geräte und die letzten nach den Sommerferien, erklärte der Schulleiter. Die Gesamtschule sei somit nach den Sommerferien vollständig digital ausgerüstet.

Damit hat die Gemeinde für die 1700 iPads der Grund- und der Gesamtschule sowie den Ausbau der Infrastruktur rund 170.000 Euro investiert. Finanziert würden die insgesamt 570.000 Euro durch den Digitalpakt der Bundesregierung und einen Eigenanteil der Gemeinde von 70.000 Euro, erklärte Andreas Schulte, IT-Verantwortlicher der Gemeinde Schermbeck. Heike Ahr, didaktische Leitung der Gesamtschule, ergänzte, dass das interaktive Display viele Möglichkeiten für einen dynamischeren und differenzierteren Unterricht bereithalte und die Lehrerschaft im Gebrauch der Technik geschult würde.