Wesel. Der Ex-Sinn-Manager Friedrich Göbel interessiert sich für Galeria-Häuser. Den Standort Wesel kennt er bereits von der Mensing-Übernahme.

Ob Galeria Karstadt Kaufhof den Standort Wesel weiterführen wird, ist noch nicht klar. Bekanntlich will das Unternehmen eine große Zahl der Filialen schließen, die Rede war zuletzt von bis zu 90 der 131 Häuser. Laut Medienberichten rechnen Insider eher damit, dass 70 bis 80 Standorte weiterbetrieben werden sollen. Für Wesel ist aber auch die aktuelle Nachricht interessant, dass ein Dortmunder Unternehmer mit „Galeria und ausgewählten Eigentümern“ über die Übernahme einer größeren Zahl von Standorten Gespräche führt. Der Unternehmer Friedrich-Wilhelm Göbel kennt Wesel nämlich von der Übernahme der Mensing-Filiale durch das Modehaus Sinn vor zwei Jahren.

Göbel war damals noch für Sinn tätig und bezeichnete Wesel im Zusammenhang mit der Mensing-Übernahme als „soliden Standort.“ Er sei zufrieden, in der Stadt präsent zu sein. Nun hat er ein eigenes Textilhandelsunternehmen mit dem Namen Aachener gegründet und sucht neue Standorte. Wäre da Wesel erneut eine Option? Immerhin hat Sinn die Hansestadt damals als so vielversprechend eingeschätzt, dass bei der Übernahmen der Mensing-Filiale gleich ein zehnjähriger Mietvertrag abgeschlossen wurde.

Gespräche mit Galeria sind noch nicht abgeschlossen

Zum möglichen Interesse am Weseler Kaufhof wollte sich der Geschäftsführer noch nicht konkret äußern. „Die Anzahl der Häuser, die durch ‚Aachener‘ eventuell übernommen werden, wird sich in den nächsten Wochen ergeben. Dies hängt von den weiteren Entwicklungen bei Galeria und den Gesprächen mit den Eigentümern der Immobilien ab, die es beide abzuwarten gilt“, teilt Göbel auf NRZ-Anfrage mit.

Der Kaufhof in Wesel.
Der Kaufhof in Wesel. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Er kündigt aber auch an: „Sollte es zu Übernahmen kommen, wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen das Angebot gemacht, den Arbeitsplatz zu behalten.“ Die Übernahme aber müsse auch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Mit dem neuen Konzept „Aachener Departement Store“ will das Unternehmen ein Waren-Sortiment über Mode hinaus anbieten.

Die „Aachener“-Filialen gehören zur TEH Textilhandel GmbH aus Dortmund, deren Geschäftsführer Göbel ist. Das Unternehmen bezeichnet sich als Multilabel-Textilhändler im gehobenen Preissegment, der durch die Fortführung von bestehenden Textilhändlern und textilen Handelsstandorten wächst. Sieben Filialen hat das Modehaus unter anderem in Flensburg, Brühl, Koblenz und Göppingen, darunter sind auch ehemalige Häuser von Galeria Karstadt Kaufhof.