Wesel. Der Mensing-Käufer Sinn plant für die Zeit nach dem Lockdown. Die Filiale wird modernisiert. Langfristiger Mietvertrag abgeschlossen

Noch ist die Mensing-Filiale wegen des Lockdowns geschlossen, doch der neue Eigentümer Sinn plant schon für die Zeit nach der Wiedereröffnung. Bis zum 13. März soll es dann mit einem Teilräumungsverkauf weitergehen, am 18. März eröffnet das Modegeschäft neu unter dem neuen Namen "das macht SiNN".

Das in Hagen ansässige Bekleidungsunternehmen, das alle sieben Mensing-Filialen zum 1. Januar übernommen hat, setzt langfristig auf den Standort Wesel und hat einen Mietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Das teilt der Sprecher der Sinn-Gruppe Friedrich-Wilhelm Göbel mit.

Wesel ist stabiler Standort

"Wesel ist ein kleiner, stabiler Standort. Wir sind zufrieden, dass wir dort präsent sind", sagt Göbel. Die 1800 Quadratmeter große Filiale auf drei Etagen habe zwar in nächster Zeit einigen Renovierungsbedarf, das wichtigste sei aber zunächst, "dass der Laden gefüllt ist", so Göbel weiter. "Aktuell befassen wir uns in allen Mensing Filialen mit dem Thema Ware. Wir sichten die Bestände und versorgen die Filialen mit Ware für den Saisonstart Frühjahr/ Sommer im März."

Neue Wäscheabteilung geplant

Die Sortimente von Mensing und Sinn sind zu 85 Prozent gleich und werden weiter angeglichen, erklärt der Sinn-Sprecher. Einige wenige Marken werden nicht mehr weitergeführt, dafür soll es mittelfristig eine etwa 400 Quadratmeter große Wäscheabteilung geben. Die Renovierungen sollen sukzessive durchgeführt werden, in einem ersten Schritt ist eine neue Klimaanlage geplant.

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Dennoch brauchen sich die Kunden nicht auf allzu viele Veränderungen einzustellen: Die Damenmode werde weiter im Erdgeschoss zu finden sein, die Herrenabteilung in der 1. Etage und die klassische Damenmode im zweiten Obergeschoss. Auch das Konzept mit Mode aus dem gehoben Segment werde sich nicht ändern. In den beiden oberen Etagen schwebt dem neuen Eigentümer ein Gestaltung mit mehr Tageslicht vor, der Ladenaufbau soll insgesamt etwas verändert werden.

Der Großteil der Mensing-Mitarbeiter möchte bleiben

Friedrich-Wilhelm Göbel hat in Mitarbeiterversammlungen in allen Filialen den neuen Eigentümer vorgestellt und die Angestellten begrüßt. Alle Beschäftigten haben ein Übernahmeangebot erhalten, berichtet er. Gut die Hälfte hat bereits darauf geantwortet - etwa 99 Prozent der Mitarbeiter wollen dabei bleiben, so Göbel. "Das ist sehr erfreulich."

Schon bald nach der Wiedereröffnung nach dem Lockdown werden die Kunden also das neue Logo über der Tür finden - die Frage ist nur, wann der Verkauf weitergehen kann. Friedrich-Wilhelm Göbel vermutet, dass die Geschäftsschließungen in eine weitere Verlängerung gehen werden: "Ich rechne nicht damit, dass wir am 1. Februar wieder öffnen können."

>>Übernahme nach Mensing-Insolvenz

Wie berichtet, hat die Sinn-Gruppe zum 1. Januar die Filialen des insolventen Modeunternehmens Mensing mit Sitz in Bottrop übernommen. Die Sinn GmbH - bis Juni 2018 unter dem Namen Sinn-Leffers bekannt - hatte im April 2020 ein so genanntes Schutzschirmverfahren zur Bewältigung der Corona-Krise beantragt und auf Basis der Gläubiger-Entscheidung im September beenden können. Nun setzt Sinn wieder auf Expansion und auf den stationären Handel. Mit dem Erwerb der Mensing-Geschäfte kommen zu den deutschlandweit 24 Bekleidungshäusern mit 1600 Mitarbeitern sieben weitere Filialen hinzu.