Hamminkeln. Er sei „wie man sich einen Weihnachtsmarkt vorstellt“, berichten die Besucher des Weihnachtsmarkts in Hamminkeln-Brünen. Was hier so anders ist.
Sonntagmorgen. Das Thermometer zeigt gerade mal 1,5 Grad. Es weht ein frostiger Wind. Wer jetzt auf einen der vielen Weihnachtsmärkte geht, muss mit kalten Füßen und roten Ohren rechnen. Es sei denn, er besucht den traditionellen Weihnachtsmarkt in Brünen. Denn der verspricht nicht nur „Adventliche Stimmung“, sondern auch „Pure Gemütlichkeit in der Weihnachtsstube“.
16 Stände in heimeliger Atmosphäre
Der vom Brüner Bürgerverein zum 23. mal ausgerichtete Weihnachtsmarkt findet „indoor“ statt und zwar im Saal Glowotz. Und das heißt: Anbieter und Besucher sind geschützt vor Wind und Wetter. Drinnen empfängt die Gäste eine festliche Atmosphäre: ein großer Tannenbaum steht in der Mitte des Saals, an den langen Seiten sind kleine Marktstände mit buntem Zeltdach und vielen leuchtenden Lämpchen aufgebaut. Zusätzlich laden hübsch dekorierte Tische zum Verweilen ein. Wolfgang Walter, der Vorsitzende des Bürgervereins, hat zudem einige Öfchen aufgestellt, die es nun sehr angenehm im Saal machen.
16 Marktstände sind aufgebaut und alle werden betreut von Brüner Bürgern. Vereine, Gruppen und handwerklich versierte Bürger sind eingebunden und sorgen so auch für eine heimische Atmosphäre. „Besonders das ausschließlich handwerkliche und selbst gemachte Angebot unterscheidet den Brüner Weihnachtsmarkt von anderen“, erklärt Wolfgang Walter nicht ohne Stolz. „Es geht um Gemeinschaft“, fährt er fort, „die wir pflegen und fördern wollen.“
Mit Herzblut bei der Sache
Und „weil alle an der Veranstaltung mitwirken“, geht es sehr familiär zu. Christina Junker-Hofmann und Wilfried Bramberg bieten sowohl filigrane Laubsägearbeiten als auch kunstvoll dekorierte Gestecke an. Sie führen mit ihrer Teilnahme eine Tradition fort, die bereits Mutter und Schwester gepflegt haben. Familie Mölleken hat bereits Wollsocken und Marmelade gekauft. Sie loben vor allem, „mit wie viel Herzblut alle bei der Sache sind.“ Die siebenjährige Tochter Milla spielt gerade mit einigen anderen Mädchen unter der Leitung der Musiklehrerin Helmi Sieg traditionelle Weihnachtslieder auf der Blockflöte. Später wird auch eine Gruppe auf dem Akkordeon die Besucher mit passendem Liedgut unterhalten.
Susanne Wüpping, Leiterin der Kita „Mühlenberg“, verteilt kleine selbstgemachte Figuren mit Papierröllchen, die einen klugen oder inspirierenden Spruch enthalten. „Eine Aufforderung an die Eltern zum Mitwirken war nicht erforderlich“, berichtet sie. Das unterstreicht auch Sonja Buschmann von der Evangelischen Kita. Hier werden selbst gebackene Plätzchen, Baumschmuck und Teelichter angeboten. Was ihr am besten hier gefällt? „Das Heimelige.“ Und das bestätigen auch andere Besucher.
Die Brüner Landfrauen wissen offenbar genau, was viele Besucher interessiert: „kleine Mitbringsel“, wie Regina Bosmann berichtet: kleine Körnerkissen, Duftsäckchen oder Tannenzapfen mit Vogelfutter. Diese Ansicht teilt auch Marianne Witke, die filigrane Schachteln und Säckchen aus Papier und Stoff nach Origamiart hergestellt hat. Gleich drei Generationen sind bei Kaffee und Kuchen an einem der langen Tische versammelt. Familie Isselhorst ist sich einig: „Der alte Saal, die Stände: das alles holt einen sofort ab.“ Es sei „wie man sich einen Weihnachtsmarkt vorstellt.“