Hünxe. Der Weihnachtsmarkt in Hünxe-Krudenburg ist ein voller Erfolg gewesen: Aus der ganzen Region wollten zahllose Menschen die Atmosphäre genießen.
Das kleine Dörfchen Krudenburg hat sich am Samstag wieder in eine zauberhafte Weihnachtswelt verwandelt – und seine Tore für viele Besucherinnen und Besucher geöffnet. Oder besser gesagt die Fenster. Denn der Hünxer Ortsteil ist bekannt dafür, dass Anwohner im historischen Kern auf der Dorfstraße ihre Waren aus dem Fenster heraus anbieten, da die Straße so eng ist, dass keine Stände vor die Tür passen. Abgerundet wird der Markt durch Stände der Dorfgemeinschaft, einige wenige kommerzielle Stände, sowie Hobbyhandwerker und -bastler. Diese Besonderheit des Fensterverkaufs und der wunderbaren Atmosphäre, hat sich wohl bis ins Ruhrgebiet herumgesprochen, das war an den Autokennzeichen klar ersichtlich. Ab dem frühen Nachmittag strömten die Menschen nur so in den Ort.
In diesem Jahr hatten die „Promille Perlen“ Premiere an ihrem geschmückten Fenster. Große Werbeschilder vor dem Haus machten auf das Trüppchen aufmerksam. Der Kegelclub mit zehn Damen bot, wie der Name schon verriet, promillehaltige Getränke an. „Aber alles mit Glitzer“, hieß es. Einheitlich gekleidet, mit blinkenden Rentierhörnchen auf dem Kopf, brachten sie ihre Getränke an die Besucherinnen und Besucher. Promilleperle Tamara erzählte lachend, dass sie im Vorfeld werbetechnisch alles gegeben hätten: „Wir haben sogar die sozialen Medien bedient und dafür einen Account eingerichtet.“
Hünxe: Krudenburger Weihnachtsmarkt lebt von seiner Atmosphäre
Schützenhilfe bekamen sie dabei von ihren Männern und Freunden, den „Fläschkenbrüdern“. Diese verkaufen schon seit zehn Jahren ihr Spanferkel an einem Stand und haben somit reichlich Erfahrung, die sie gern an die Mädels weitergaben. „Dass aber die Dekoration bei uns das ganze Wohnzimmer einnahm und meine Frau meinte, die könne ja bis Weihnachten dort platziert werden, war natürlich nicht so toll“, berichtete ein Fläschkenbruder lachend. Und: „Nein, es hat keinen Ehekrach gegeben“.
Insgesamt zwölf weihnachtlich dekorierte Fenster waren für die Besucher geöffnet. Björn Benninghoff ist mit seiner Familie vor 15 Jahren nach Krudenburg auf die Dorfstraße gezogen und ließ sich von der Begeisterung der Anwohner für den Verkauf am Fenster anstecken. „Ich fand die Idee super“, erzählt er und eröffnet fortan zu jedem Markt seine Weihnachtsbäckerei. Plätzchen und Pralinen verkauft die Familie aus dem Wohnzimmerfenster. Ende September/Anfang Oktober beginnt sie schon mit der Produktion der Pralinen, erst zum Schluss wird der Backofen angeschmissen.
Weihnachtsmarkt in Krudenburg musste zwei Jahre Corona-Pause machen
Ein Fenster weiter gab es frische Waffeln, daran schlossen sich Häkelfiguren an. Es gab ein Frittenfenster mit holländischen Spezialitäten und eine Hütte, an dem sich die Besucher am „Heißen Seehund“ mit „Heißem Schradi“ laben. Was nichts anderes ist, als weißer Glühwein und Mannheimer Grillwurst. Eine weitere Familie hatte ihre Doppelgarage leer geräumt und bot dort Wintergetränke und Grünkohl an.
Die Krudenburger Fenster die am Samstag geschlossen blieben, waren weihnachtlich dekoriert. Am Nachmittag drehte der Nikolaus seine Runden über den Markt, verteilte Süßigkeiten und erntete dafür strahlende Kinderaugen. „Wir lieben diese ganz besondere Atmosphäre des Marktes“, berichteten Hermine und Kurt Preuße aus Duisburg, die sich freuten, dass der Markt nach zwei Jahren Coronapause wieder stattfinden konnte.