Wesel. An der Reeser Landstraße in Wesel haben vor einigen Tagen Bauarbeiten begonnen. Ein Unternehmer-Duo setzt hier sein Bauprojekt um.

Der Kran steht schon ein bisschen länger auf der Baustelle an der Reeser Landstraße in Wesel, Ende der vergangenen Woche sind die Radlader angerückt: Damit ist ganz offiziell der Startschuss für das Bauprojekt am Rande der Innenstadt gefallen, schräg gegenüber vom Amtsgericht entstehen hier neun hochwertige (und nicht gerade günstige) Eigentumswohnungen, dazu ein Stadthaus. Bauherren sind die Weseler Unternehmer Achim Klingberg und Christian Uphoff, die dafür die Immobilien Firma AK & CU gegründet haben. Mitte 2024 sollen hier die ersten Eigentümer einziehen.

„Wir wollen früher fertig sein als das neue Kombibad“, sagt Achim Klingberg. Der ehemalige Geschäftsführer der Firma Lase mit Sitz in Obrighoven ist bereits für mehrere Bauprojekte in der Hansestadt verantwortlich, dazu gehört etwa der Start-up-Komplex Cubes mit angeschlossenem Restaurant oder ein Bürogebäude am Lippeglacis. Nun treibt Klingberg gemeinsam mit Uphoff das Wohnbauvorhaben voran, entworfen hat die Gebäude der Architekt Peter Kaste aus Emmerich.

Das Gelände an der Reeser Landstraße, auf dem früher das Sportlerheim untergebracht war, galt längere Zeit als Schandfleck. Mitte 2021 haben die beiden Unternehmer das Areal erworben, von dem früheren Bau ist schon länger nichts mehr zu sehen – es wurde vollständig abgerissen. Derzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten am Fundament, bis Weihnachten sollen die Betonplatte und die ersten Wände stehen, hofft Christian Uphoff, dessen Firma Chrisma Bau Niederrhein die Planungen übernimmt. Der Rohbau soll dann nach dem Winter angegangen werden.

Die neuen Wohnungen in Wesel haben einen stolzen Preis

Für die Vermarktung zuständig ist die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe. Die Wohnungen mit ihren knapp 120 Quadratmetern haben mit um die 490.000 Euro einen stolzen Preis – nach Angaben der Nispa sind dennoch bereits die ersten verkauft worden. Jens Belting, der bei der Sparkasse für den Verkauf zuständig ist, wirbt mit der qualitativ hohen Ausstattung. So gibt es einen Aufzug, eine Tiefgerade, hochwertige Böden sind vor dem Kauf bereits verlegt, geheizt wird mit einer Wärmepumpe – außerdem soll eine Photovoltaik-Anlage für die Energieversorgung gebaut werden, um laufende Kosten zu senken.

Trotz der Inflation und den gestiegenen Preisen für Baumaterial werden die Preise für die Wohnungen nicht mehr erhöht, betonten Klingberg und Uphoff. Zudem habe sich die Lieferknappheit zuletzt etwas entspannt, sodass die Bauherren mit einer pünktlichen Fertigstellung rechnen. In den vergangenen Wochen wurde viel Material vorbestellt, einiges ist nun bereits geliefert worden.

„Rheinstübchen“ in Wesel: Es gibt keinen neuen Stand

Für Klingberg steht der Bau auch unter dem Motto „Wesel an den Rhein“. Hinter dem Grundstück befindet sich das ehemalige Flachglasgelände, das irgendwann erschlossen werden soll. Auch der Auesee, der Flugplatz Römerwardt und das künftige Rheinbad sind nicht weit entfernt. Vom Lärm der stark befahrenen Reeser Landstraße würden die künftigen Bewohner durch die zurückgesetzte Lage nicht allzu viel mitbekommen – und wenn die Südumgehung ein mal fertig ist, werde es noch mal ruhiger. Bei reiner Wohnbebauung soll es übrigens nicht bleiben, es gebe bereits ein sehr konkrete Anfrage für eine Arztpraxis im Erdgeschoss. Weitere Gewerbeansiedlungen können sich die Bauherren vorstellen, zum Beispiel eine Anwaltspraxis.

Während die Arbeiten an der Reeser Landstraße vorankommen, gibt es bei einem anderen Projekt von Achim Klingberg keinen neuen Stand. Der Unternehmer will das ehemalige Lokal „Rheinstübchen“ an der Fischertorstraße abreißen lassen und dort ein modernes Bistro eröffnen. Doch noch immer wartet er auf eine Baugenehmigung, das Problem ist das dahinter liegende Garant-Tanklager und die im Störfall davon ausgehende potenzielle Gefahr. Mittlerweile liegen ihm alle Unterlagen vor, ein von ihm beauftragte Gutachter wertet sie gerade aus. Wann der Neubau steht, ist aber weiterhin völlig offen.