Wesel. Das „RegaLokal“ in Wesel bietet Verkaufsfläche für gebrauchte Waren an. Das Geschäft läuft so gut, dass sich die Inhaber nun vergrößert haben.
Der Andrang ist groß im neu eröffneten Geschäft „RegaLokal“ an der Brückstraße 9. Iris und Jörg Balzen haben schon vor zwei Jahren den Trend der Zeit erkannt und auf Nachhaltigkeit gesetzt, als sie ihr erstes Geschäft für Käufer und Verkäufer, die gebrauchte Ware zu schätzen wissen, an der Lomberstraße gründeten. Nun hat das Ehepaar den Standort gewechselt und ist in das Geschäftshaus in der Fußgängerzone, ehemals Intertoys, gezogen. Hier bietet es Regal- und Verkaufsflächen zur Vermietung an.
Mit dem Start im Oktober 2020 lief die Vermietung der Regale an der Lomberstraße gut an. Trotz Lockdown zeichnete sich bald ab, dass die Nachfrage groß, aber das Ladenlokal zu klein ist. „Seit Ende 2021 bemühte ich mich bereits um die Geschäftsräume an der Brückstraße“, erzählt Jörg Balzen. Ein Eigentümerwechsel kam dazwischen, doch dank der Unterstützung der Weseler Wirtschaftsförderung klappte der Vertragsabschluss Mitte 2022.
Hier wird auf 280 Quadratmeter Verkaufsfläche im Erdgeschoss und noch einmal auf einer ähnlich großen Fläche im Keller Ware angeboten, die Verkäufer in angemieteten Regalfächern oder auf Stellflächen ausstellen. Im Untergeschoss können größere Gegenstände wie Fahrräder, Kinderwagen, Kinder-Autositze, große Spielgeräte und ähnliches präsentiert werden. Verkauft werden kann alles, was in irgendeiner Weise wertig ist, Gebrauchtes ebenso wie Sammlerstücke oder Fehlkäufe, Kleidung, Schuhe, Handtaschen, Haushaltswaren, alles ist möglich.
RegaLokal in Wesel: So funktioniert das Konzept
Wer etwas verkaufen möchte, kann ein Regalfach mieten zu einem Wochenpreis von sechs Euro, wer mehrere Wochen bucht, erhält einen Rabatt. Das Regalfach kann, wenn die Miete bezahlt ist, beliebig gefüllt werden. Der Verkäufer erhält mit Code versehene Preisetiketten. Er bestimmt auch den Preis. 13 Prozent vom Erlös werden als Servicegebühr für Regalpflege, Werbung, EDV, Preisschilder und Weiteres abgezogen. Die Auszahlung ist bar oder als Überweisung möglich.
„Wenn sich das Regal in dem gebuchten Zeitraum geleert hat, kann es mit anderen Dingen wieder aufgefüllt werden“, erklärt Jörg Balzen. Das gesamte Geschäft wird Video überwacht. Wer wertvolle Gegenstände verkaufen möchte, kann gegen Aufpreis ein Warensicherungsetikett anbringen. Zirka 500 Regale stehen im Geschäft zur Verfügung. Es gibt auch Kombi-Regalfächer, die größer sind, etwa um höhere Gegenstände präsentieren zu können, sie kosten acht Euro pro Woche. Auch können Verkaufsartikel in einer Glasvitrine angeboten werden.
Wesel: Geschäftsmodell ist ein Win-Win-Modell
„Besonders gut laufen Spielsachen, Kleidung, Antikes, Weihnachtsdeko, aber auch personalisierte Geschenke. Abzuraten ist von Bildern und Deckenlampen“, nennt Balzen Beispiele. Gerne berät das Ehepaar auch Kunden, was sich gut verkaufen lässt und wie man es am besten präsentiert. Mit jedem Verkäufer wird ein Vertrag abgeschlossen.
Wer Kleidung verkaufen möchte, kann einen Kleiderbügel für zwei Euro je Woche mieten. „Neu sind jetzt unsere Kleiderboxen, die es in verschiedenen Größen gibt“, erklärt Iris Balzen gerade einer Kundin. „Die Kleidung, die verkauft werden soll, wird in eine Kleiderbox gelegt, die je nach Größe für sechs Wochen zwischen 4,80 (Elf-Liter-Box) und 16,80 Euro (65 Liter) kostet. Der Verkäufer zeichnet die Kleidung mit den Preisetiketten aus. Und wir sortieren, falten oder hängen die Sachen auf. Zudem werden sie nach Damen, Herren, Kinder und Größen präsentiert.“
Eine Kundin hat gerade die Gunst der Stunde erkannt: „Wenn ich jetzt ein Regal für sechs Wochen miete, nehme ich die komplette Weihnachtszeit und einen verkaufsoffenen Sonntag mit.“ Das Geld wird knapper und so sieht das Geschäftsmodell nach einem Win-Win-Modell aus: für Leute, die günstig einkaufen, und für die, die schnell und unkompliziert ohne Internet und Versandkosten ihre Ware anbieten wollen.