Wesel. Markus Postulka übernimmt als Dezernent in Wesel die Bereiche Gebäudeservice, Personal und Digitalisierung. Die Herausforderungen sind groß.

Energiekrise, Rekordinflation, Fachkräftemangel: Es gibt ohne Frage einfachere Zeiten, um eine Führungsposition in einer Kommunalverwaltung zu unternehmen. Doch Markus Postulka will sich diesen und allen noch kommenden Herausforderungen in den nächsten acht Jahren stellen – der 39-Jährige ist am Donnerstag offiziell zum neuen städtischen Dezernenten in Wesel ernannt worden. Mit seinem Dienstantritt zum Monatswechsel kümmert er sich dann um die Bereiche Gebäudeservice, Personal und Digitalisierung. Er folgt in seiner Position auf Annabelle Brandes, die bereits im Sommer als neue Personaldezernentin nach Essen gewechselt war.

Beschäftigen werden ihn gleich mehrere Großprojekte, das ist jetzt schon klar. Das ambitionierte Schulbauprogramm, das am Ende wohl weit über 100 Millionen Euro kosten wird, ist da nur die Spitze des Eisberges. Der Neubau der Niederrheinhalle muss auf den Weg gebracht werden, die Stadtverwaltung weiter digitalisiert, der Klimaschutz bei Bauprojekten vorangetrieben werden – schließlich hat sich Wesel bis 2035 die Klimaneutralität zum Ziel gesetzt. Auch mit den Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und anderen Krisen in der Welt wird sich Postulka auseinandersetzen müssen, denn in sein Dezernat fällt etwa die Bereitstellung von Unterkünften von Geflüchteten. Und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die all diese Aufgaben bearbeiten sollen, müssen ebenfalls gefunden werden.

„Die Herausforderungen sind zweifellos groß, aber ich freue mich darauf, sie anzugehen“, sagt Postulka, der seine Verwaltungserfahrungen bisher vor allem im Personalbereich gesammelt. Der Diplom-Verwaltungswirt absolvierte zusätzlich ein Master-Studium im Personalmanagement und beendete im April 2022 seine Promotion im Bereich „Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Beruflich war der Christdemokrat in verschiedenen Positionen im Personalbereich tätig, zuletzt als Personalleiter beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn.

Markus Postulka: Wesels neuer Dezernent wohnt in Oberhausen

Klaus Schütz, Markus Postulka, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Rainer Benin (von links) am Rande der Ernennung Postulkas zum neuen Weseler Beigeordneten.
Klaus Schütz, Markus Postulka, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Rainer Benin (von links) am Rande der Ernennung Postulkas zum neuen Weseler Beigeordneten. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Der 39-Jährige ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Umzugskartons müssen mit dem beruflichen Wechsel nacht Wesel nicht gepackt werden, denn er wird mit seiner Familie in Oberhausen wohnen bleiben. Dennoch hat er bereits Anknüpfungspunkte in die Hansestadt. „Wir haben länger in Rheinberg gewohnt und von dort fährt man entweder nach Moers oder Wesel“, erzählt er. „Mich hat es immer nach Wesel gezogen“. Seine beiden Kindern wurden dann auch im Marien-Hospital geboren. Ihn selbst lockte es hier bisher vor allem ans Wasser. „Der Rhein hat für mich eine magische Wirkung“, sagt Postulka, der in Oberhausen ganz in der Nähe der Ruhr wohnt.

Die nächsten Tage und Wochen wird der neue Dezernent nun erstmal damit beschäftigt sein, die Teams im Rathaus und die Akteurinnen und Akteure in der Stadt kennenzulernen. Der Startzeitpunkt passt da gut: Denn schon bald stehen die Haushaltsberatungen der Ratsfraktionen an. Da wird es ganz sicher um die vielen Herausforderungen gehen, die der neuen Führungskraft bevorstehen.