Hünxe. Politik und Verwaltung staunten: Kinder und Jugendliche brachten sich im Ausschuss Schule, Jugend, Kultur, Sport in der Otto-Pankok-Schule ein.

„Dies ist ein besonderer Ort, aber wir wollen auch dem Thema Schule gerecht werden“, begrüßte Vorsitzender Benedikt Lechtenberg die Mitglieder und Besucher zum Ausschuss für Schule, Jugend, Kultur und Sport im Musikraum der Otto-Pankok-Grundschule in Drevenack. Solche Sitzungen könnten auch mal in Schulgebäuden der anderen Ortsteile stattfinden, sagte er später. Zuvor hatte es eine Begehung der neuen Räumlichkeiten nach dem Umbau mit Schulleiterin Monika Brücker gegeben.

Nach der Einwohnerfragestunde (s. Box) berichtete Klaus Lehmann von der Verwaltung über den aktuellen Stand zu Umsetzung, Maßnahmen und Aufträgen nach der Sportstättenbereisung 2021. Er nannte Reparaturmaßnahmen auf Spielplätzen, teilweise mit der Anschaffung neuer Geräte. Einige Beschilderungen müssten nach Beschädigungen und Besprühungen erneuert werden. Eine komplette Sanierung der Laufbahn auf dem Sportplatz in Drevenack werde „nach fast 50 Jahren“ angedacht, im Herbst könnte der Spielplatz Dorfkamp unter der großen Eiche eingerichtet werden. „Wir haben den Eichenprozessionsspinner gut im Griff“, sagte Lehmann. In allen Fällen seien entsprechende Mittel im Haushalt eingeplant.

Im Rahmen der Einwohnerfragestunde  meldeten sich auch Kinder der 2. Klasse der Otto-Pankok-Grundschule zu Wort.
Im Rahmen der Einwohnerfragestunde meldeten sich auch Kinder der 2. Klasse der Otto-Pankok-Grundschule zu Wort. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Dann ging es um den Planungsstand zum neuen Spielplatz im Bebauungsplan 45 „Nelkenstraße“ in Drevenack. Dort soll bekanntlich auch ein Pumptrack entstehen. Das zuständige Planungsbüro hatte zwei Varienten eingereicht. Kostenschätzung Variante 1: 220.000 Euro (kleinere Ausführung), Variante 2: 265.000 Euro (größere), jeweils ohne Ingenieur-, Bauneben- und Unterhaltungskosten. „Wie groß wollen wir denken?“, fragte Klaus Lehmann, der Kämmerer bevorzuge natürlich die kleine Variante. Im Herbst müsse mit der Rodung auf der Fläche begonnen werden, im Frühjahr 2023 könnte der Baubeginn erfolgen. Der Pumptrack koste rund 18.000 Euro, „etwa soviel wie die Boccia-Anlage, die aber nicht angenommen wurde. Es war ein Versuch“, konstatierte Lehmann.

Die Politik diskutierte über das Für und Wider, dann unterbrach der Vorsitzende die Sitzung, um auch die anwesenden Jugendlichen zu Wort kommen zu lassen. Tenor: „Wir sind zufrieden, dass wir überhaupt etwas bekommen, um Sprünge zu machen und Spaß zu haben. Die Anlage sollte möglichst auf Teer, nicht auf Lehm entstehen und wird mit Sicherheit gut angenommen. Eine Kombination wäre am besten. Wir hätten gern die Mountainbike-Strecke in den Testerbergen behalten. Wichtig ist, dass unsere Vorschläge gehört werden und wir uns einbringen können.“

Ausschussvorsitzender Benedikt Lechtenberg, hier neben Anke Schott von der Verwaltung, begrüßte zur Sitzung im Musikraum der Otto-Pankok-Grundschule in Drevenack.
Ausschussvorsitzender Benedikt Lechtenberg, hier neben Anke Schott von der Verwaltung, begrüßte zur Sitzung im Musikraum der Otto-Pankok-Grundschule in Drevenack. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Politik und Verwaltung waren von den Statements der Jugendlichen angetan. „Wir sollten mit dem Planungsbüro sprechen, was hinzubekommen ist und zusammen mit den Nutzern die Fläche für eine Gestaltung besichtigen“, sagte Klaus Lehmann. Benedikt Lechtenberg sprach von einem „wertvollen Austausch. Wir wollen in der Sache zueinander finden.“

Einstimmiger Beschluss: Auf Basis der vorgestellten Entwurfsplanung mit Erweiterung der Fläche (Variante 2) ist weiter zu planen und der Pumptrack vor Beginn des Straßenendausbaus umzusetzen. Die Gemeinde Hünxe wird beauftragt, die Finanzierung und Durchführbarkeit zu prüfen – in Zusammenarbeit mit den Jugendheimen.

Einwohnerfragestunde

Schülerinnen der 2. Klasse der Otto-Pankok-Grundschule meldeten sich bei der Einwohnerfragestunde mutig zu Wort. „Warum wurde die Rutsche auf dem Spielplatz abgebaut?“, „Kommt etwas Neues?“, Warum gibt es keine Außenklasse mehr?“ – Klaus Lehmann von der Verwaltung erklärte, Angebote für eine neue, geschlossene Röhrenrutsche mit Sichtfenstern („am Hang besteht Fallschutz“) seien eingeholt worden, 30.000 bis 35.000 Euro müssten im Haushalt eingeplant werden. Im Zuge der Umplanung des Eingangsbereichs des Schulhofes („ist noch nicht barrierefrei“) sei auch ein neues Atrium geplant. Das begrüßte Schulleiterin Monika Brücker: „Wir machen draußen viel Unterricht und vermissen die Möglichkeit, im Rund sitzen zu können.“