Wesel. Die Kulturnacht in der Hansestadt war wieder ein voller Erfolg, denn im ganzen Stadtgebiet präsentierte sich die pulsierende Kulturszene Wesels

Die Weseler Kulturnacht am dritten Samstag im September ist immer einer der Höhepunkte in der lebendigen Kulturszene der Hansestadt. Bei keiner anderen Veranstaltung ist das Kulturleben Wesels intensiver zu spüren. Das Event, das in diesem Jahr bereits zum 20. Mal stattfand, konnte zwar wieder guten Besuch verzeichnen, hatte aber wegen des schlechten Wetters weniger Besucher als in den Vorjahren.

Dennoch - die meisten hatten sich mit Regenschirmen gewappnet oder Regenkleidung an, um sich das große Spektakel anzusehen. Viele Künstler, mehrere unterschiedliche Chöre und Musikgruppen sowie Schulen und Aussteller hatten über das gesamte Innenstadt-Gebiet vom Alten Markt bis hin zur Zitadelle, der Niederrheinischen Musikschule und dem LVR-Niederrhein-Museum gezeigt, wie sie ihre Art von Kunst präsentieren. Für eine Nacht wurde die Hansestadt zur schillernden Bühne.

Flyer mit Stadtplan

Für die Besucher wurde eigens ein blauer Flyer entworfen, der sowohl alle Programmpunkte, und davon gab es reichlich, als auch einen Stadtplan enthielt. Hier konnte man alles über die Kulturnacht erfahren. Sogar für die Kinder wurde einiges veranstaltet. Für sie ging die Kultur-Nacht schon früher los. Am Rathaus-Innenhof wurde der Weltkindertag gefeiert.

Künstler Pierre Bailly (links) mit Gästen in seinem Atelier
Künstler Pierre Bailly (links) mit Gästen in seinem Atelier © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Für jeden war etwas dabei. Wer ein Freund der Musik war, hatte die Qual der Wahl. Denn überall wurde musiziert. Im Willibrordi-Dom gab es für die Kinder das Konzert „Der Auszug aus Ägypten“. Zudem spielten verschiedene Organisten musikalische Werke in der „Langen Nacht der Orgel“. Auf dem Weg zur Zitadelle gab eine irische Gruppe mit ihren Instrumenten unter einem Zelt direkt an der Straße eine Kostprobe ihres Könnens. Unweit der Zitadelle musizierten Schüler und Lehrer in der Aula der Musik- und Kunstschule, sei es nun als Solisten oder als Orchester. Gleich daneben an der Zitadelle fand der Markt der Künste statt. Auch hier standen schon einmal mehr Stände. Wahrscheinlich hatten mehrere Aussteller wegen des schlechten Wetters ihre Zelte abgebaut. Einige Aktionskünstler jedoch zeigten hier ihre kunsthandwerklichen Objekte. Am wärmenden Lagerfeuer gab es selbstgemachtes Stockbrot.

Hansegilde und Marinekameradschaft stellen sich vor

Unter dem Dach der Zitadelle war da schon mehr los. Wegen des Regens konnten sich die Besucher dort unterstellen und an Tischen Platz nehmen. Schließlich stellten sich hier die Hansegilde und die Marinekameradschaft vor. An diesem Abend gab es die Möglichkeit, die neu gestalteten Räume des Vereinsheims zu besuchen. Leider musste die geplante Feuer-Show ausfallen. Das meist fotografierte Bauwerk war an diesem Abend sicherlich das Tor der Zitadelle, das von der Brücke aus gesehen schön beleuchtet war.

Auch musikalisch bot die Kulturnacht einiges.
Auch musikalisch bot die Kulturnacht einiges. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Wer keine Lust mehr hatte, im Regen auszuhalten, es gab noch viele Orte, die trocken waren und auch etwas boten, zum Beispiel der alte Wasserturm mit einer Ausstellung, das Scala-Kulturhaus öffnete seine Türen, im LVR-Niederrhein-Museum gab es Führungen und auch das Städtische Museum war geöffnet. Wer Lust zu Tanzen hatte, für den gab es Workshops mit dem ADTV Tanzhaus Wesel und einem DJ. Das Städtische Bühnenhaus war gut besetzt, denn hier traten Stenzel & Kivits auf und gaben hier ein unmögliches Konzert mit viel Artistik, Gesang, Klaviermusik und Klamauk auf der Bühne. Es war also jede Menge los. Auch trotz des schlechten Wetters war die Stimmung unter den Besuchern doch ganz gut. Als wenn es Corona gar nicht gegeben hätte. Im nächsten Jahr gibt es wieder eine Kulturnacht, dann hoffentlich mit besserem Wetter.