Wesel. Die Büdericher Kirmes wird am Wochenende erstmals an der Weseler Straße gefeiert. Warum das geschieht und wie es mit dem Marktplatz weiter geht.
Jubel bei den ehrenamtlich Engagierten in Büderich: Die diesjährige Büdericher Familienkirmes steht unmittelbar bevor und wird nun zum ersten Mal nicht auf dem Marktplatz gefeiert, sondern an und auf der Weseler Straße. „Die Stadt Wesel hat nun den Weg freigemacht, die Kirmes an einem neuen Ort durchzuführen“, freut sich Frank Braem, der mit der Organisation betraut ist. „Wir danken allen daran beteiligten Mitarbeitern der Stadtverwaltung.“
Dass die Büdericher und Büdericherinnen ihre Kirmes nicht mehr auf dem Marktplatz feiern wollen, hat mehrere Gründe. „Zum einen haben wir keine Gaststätte mehr am Marktplatz, die aktuell bewirtschaftet wird“, zählt Braem auf. Der Ausschank wird nun von der Kultkneipe „Zum Alten Stadttor“ an der Weseler Straße übernommen, die Verlegung an diese Stelle ist also schon aus diesem Grund naheliegend.
„Keine Durchgangsstraße mehr“ – Büdericher profitieren von der Umgestaltung
Die Weseler Straße wird für die Büdericher Familienkirmes am kommenden Wochenende nun an zwei Stellen abgesperrt – und zwar vom Abzweig Brauerstraße (Sparkasse) bis zur Kreuzung mit Rheinallee und Marktstraße. In diesem Zwischenstück werden die Kirmesattraktionen auf der Straße aufgebaut, Ausschank und Sitzflächen wandern auf den Bürgersteig. Auf eine große Bühne, wie es sie sonst auf dem Marktplatz gab, wird indes verzichtet, stattdessen sind die aufführenden Programmpunkte mitten im Geschehen. „Wir wollen auch ein Zeichen setzen, dass die Weseler Straße keine Durchgangsstraße mehr ist“, so Braem dazu.
Das ist das Kirmesprogramm
Die Büdericher Familienkirmes wird am Samstag, 10. September, um 19 Uhr mit einer Party rund um die Kultkneipe „Zum Alten Stadttor“ eröffnet. Für Live-Musik sorgt die Band „Travelling Voices“. Am selben Tag gibt es aber bereits um 17 Uhr (Einlass: 16.30 Uhr) die Möglichkeit den Film „Zeitreise Büderich“ im Pfarrheim der katholischen Kirche anzuschauen.
Der Kirmes-Sonntag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst in St. Peter um 11 Uhr. Um 12 Uhr folgt die feierliche Eröffnung mit Fassanstich durch die Bürgermeisterin und das amtierende Königspaar. Das Büdericher Tambourkorps gibt dazu ein Platzkonzert. Bis 18 Uhr gibt es dann auf der Weseler Straße die Kirmesattraktionen – unter anderem ein Tigerenten-Rodeo ist dabei, eine Kindereisenbahn oder Fußball-Dart.
Außerdem zeigen mehrere Gruppen des BSV Tanz-, Zumba- und Zirkus-Aufführungen, jeweils um 13.30 Uhr und 16.30 Uhr werden Führungen durch die katholische Kirche angeboten. Und um 17.30 startet die große Verlosung – nur wer anwesend ist, hat Anspruch auf Preise, die allesamt aus Büderich stammen.
Denn bereits seit 2014 gibt es die Umgehungsstraße (B58n), die den Verkehr am Dorf vorbei führt. 2021 folgte die umfangreiche Neugestaltung der Weseler Straße, im Zuge derer unter anderem die Gehwege erneuert und verbreitert, neue Bäume gepflanzt und dekorative Lichtelemente installiert wurden. Kurzum: Die Weseler Straße ist jetzt richtig schön und davon sollen auch die Büdericher selbst profitieren, zumal die langwierigen Bauarbeiten für sie durchaus mit Einschnitten einher gegangen waren.
Ein dritter Grund für die Verlegung der Kirmes von ihrem einstigen Austragungsort weg ist der Marktplatz selbst. Zu Beginn des Jahres 2022 waren hier sämtliche Bäume abgesägt worden, ebenso an der anliegenden Marktstraße. „Ohne Bäume, ohne Schatten, im Moment ist der Marktplatz ein Schandfleck für Büderich“, sagt Frank Braem und spricht damit vielen Büderichern aus dem Herzen.
Wie es mit dem Büdericher Marktplatz weitergeht
Und vorerst wird dies auch so bleiben. Denn auch Marktplatz und Marktstraße werden nun umgestaltet – deswegen wurden dort überhaupt erst die Bäume gefällt. In der zweiten Jahreshälfte sollten die Arbeiten hier beginnen. Dass das bislang nicht geschehen ist, liegt unter anderem daran, dass die Stadt Wesel für den Umbau Fördermittel beantragt hat und auf deren Bewilligung warten musste.
Dies sei nun aber passiert, erläutert Stadtsprecher Swen Coralic auf Anfrage der NRZ, die Förderbescheide aus dem Dorferneuerungsprogramm in Höhe von insgesamt 500.000 Euro (zwei Mal 250.000 Euro) liegen nun vor. Gerade sei die Stadt dabei die Vergabe der Aufträge vorzubereiten, bis zum Jahresende sollten sie vergeben sein. Als erstes werden dann die Straßen aufgerissen und die Versorgungsleitungen erneuert, skizziert Coralic den Umgestaltungsprozess. Wann genau tatsächlich die Baumaschinen anrollen werden, ist noch nicht ganz klar, allerdings soll die gesamte Umgestaltung im Jahr 2023 abgeschlossen sein.