Wesel/Hünxe/Hamminkeln. Das Ende des Tankrabatts hat für Chaos an den Zapfsäulen in Wesel und Umgebung gesorgt. Am Donnerstag sind die Preise deutlich gestiegen.
„So etwas haben wir in noch nicht erlebt“, sagt Christian Peters – und der Betreiber der Bft-Tankstelle in Hünxe muss es wissen: Den Familienbetrieb gibt es seit rund 40 Jahren, er selbst ist seit 20 Jahren dabei. Autofahrerinnen und Autofahrer steuerten seine Zapfsäulen ab Mittwochnachmittag ohne Pause an, um vor dem Auslaufen des Tankrabatts noch eine letzte vergünstigte Tankfüllung mitzunehmen.„Bei uns war Land unter, ein paar Tröpfchen sind noch übrig geblieben“, erzählt Peters.
Überall an den Tankstellen in Wesel und Umgebung wart der Andrang riesig gewesen: Vor den Zapfsäulen in der Hansestadt bildeten sich am Mittwochabend zum Teil lange Schlangen, so standen beispielsweise die Autos vor der Aral-Tankstelle an der Reeser Landstraße bis auf die Straße. Auch in Büderich warteten viele Autofahrerinnen und Autofahrer vor der dortigen Jet-Tankstelle.
Tankstellen in Wesel: Lange Schlangen vor den Zapfsäulen
Besonders chaotisch ging es an der SB-Tankstelle am Kaiserring zu. Hier versuchten die Leute von beiden Seiten auf das Gelände zu kommen, es stauten sich mehrere Autos vor der Auffahrt. Bei der Tankstelle Gühnemann an der Friedenstraße waren Diesel und Super gegen 16 Uhr bereits ausverkauft, es konnten keine Fahrzeuge mehr betrankt werden, wie ein Mitarbeiter auf Nachfrage bestätigte. Die Tankstellen-Betreiber hatten bereits im Vorfeld mit einer hohen Nachfrage gerechnet.
Hintergrund: Am Donnerstag ist die vorübergehende Senkung der Energiesteuern auf Kraftstoffe ausgelaufen. Seit dem 1. September gelten für Benzin und Diesel nun wieder die alten Steuersätze. Inklusive Mehrwertsteuer steigt der Preis für Superbenzin der Sorte E 10 damit um 35 Cent pro Liter, für Diesel werden pro Liter 17 Cent mehr fällig. Die Preise haben sich an den meisten Tankstellen in Wesel und den umliegenden bereits am Morgen niedergeschlagen, die Preise kletterten deutlich nach oben. Laut dem Internetportal „Clever tanken“ lag der Preis für einen Liter Diesel gegen 14 Uhr zwischen 2,02 Euro und 2,14 Euro, der Liter Super E 10 kostete zwischen 1,93 Euro und 2,08 Euro. Die Preise schwankten allerdings stark.
Auch Ulrich Schmidt, Inhaber der Avia-Tankstelle in Mehrhoog, hat am Mittwochnachmittag einen gewaltigen Andrang erlebt. „Ein Tank Super war leer, der andere fast auch.“ Zwischenzeitlich sei beinahe eine Chaos ausgebrochen, weil dichtes Gedränge auf dem Gelände der Tankstelle herrschte. Am Morgen konnte Schmidt noch für ein paar Stunden etwas günstigeren Sprit anbieten – dann musste auch er die Preise anziehen. „Wenn alle anderen rundherum erhöhen, muss ich nachziehen.“
Am Donnerstag änderte sich die Nachfrage dann schlagartig – an den meisten Tankstellen in der Umgebung war wenig los. „Das wird sich bis spätestens Montag wieder normalisieren“, glaubt Christian Peters aus Hünxe. Schließlich ist irgendwann die letzte Füllung mit Tankrabatt leer gefahren.