Schermbeck. Schermbecks Pfarrer Xavier Muppala ist aus seinem Heimatdorf Ponugodu zurückgekehrt. Das Indienprojekt von St. Ludgerus läuft erfolgreich.

„Wir machen das, ich weiß noch nicht wie, aber wir machen das“. Das sagte Pastor Xavier Muppala vor dem Hintergrund der armen Menschen in seiner Heimatgemeinde Ponugodu, die alleinstehend sind und somit kein Geld haben, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sein Wunsch: „Eine Suppenküche, in der die Menschen einmal am Tag eine warme Mahlzeit erhalten“.

Eine warme Mahlzeit zu kochen, kostet dort 60 Cent. Pastor Muppala hofft hier auf das „Indien-Projekt“ - ein Hilfsprogramm der Pfarrgemeinde St. Ludgerus, das im Jahr 2018 ins Leben gerufen wurde und bereits reichlich Früchte trägt. Eine Reisegruppe war 2017 zur Einweihung der von der Ludgerusgemeinde finanzierten Kirche gereist und mit dem Vorhaben zurückgekehrt, helfen zu wollen. Dass die Hilfe zur Selbsthilfe in Ponugodu Früchte trägt, berichteten Pastor Xavier Muppala, sowie Barbara und Stephan Stender.

Kinder-Patenprojekt ist erfolgreich

Einmal im Jahr besucht der Pastor seine Heimat in Indien. Jetzt kam er zurück, hatte einiges zu berichten und freute sich darüber, wie viele Dinge mit den Spenden der Bürger in seinem Dorf bewegt werden konnte. Zum Beispiel das Patenprojekt, das von Barbara Stender und Barbara Böing im Jahr 2020 ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile werden für 112 Kinder zwischen vier und 16 Jahren von 102 Paten die Kosten von 25 Euro monatlich für die Schulausbildung übernommen. Die Bedürftigkeit wird vor Ort geprüft, das Geld geht 1:1 in die Bildung der Kinder. „Wir haben immer noch Patenschaften zu vergeben“, sagt Barbara Stender. Wer ein Patenkind übernehmen möchte, kann Barbara Stender anrufen unter 01714790178.

Das Nähprojekt wurde im Jahr 2018 auf die Beine gestellt. 48 Frauen wurden bisher ausgebildet und können nun ihren Beitrag zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Die Nähmaschine - wegen der wackeligen Stromleitungen sind es mechanische - bekommen die Frauen gestellt und können diese nach der Ausbildung auch mit nach Hause nehmen. Für die nahe Zukunft ist für die indischen Frauen die Möglichkeit einer Zusatzausbildung in Computerstickerei geplant. Hierfür wird derzeit die Infrastruktur geschaffen.

Wasserwerk vor zwei Jahren in Betrieb genommen

Dort sollen dann auch junge Männer Fähigkeiten im Umgang erlernen können. „Wir wollen ein Ausbildungszentrum für Alle schaffen“, so Pastor Muppala. Positives hatte auch Stephan Stender über das Wasserwerk „Stender Mineral Water Plant“ zu berichten. Dieses wurde vor zwei Jahren in Betrieb genommen. Mittlerweile wurde ein zweiter Lkw angeschafft, so dass nun neun Gemeinden im Umkreis von Ponugodu zu einem wesentlichen geringeren Preis als das staatliche Wasser kostet, mit Trinkwasser versorgt werden können. Sobald weitere Genehmigungen von den indischen Behörden vorliegen, kann das Wasser auch im weiteren Umkreis vermarktet werden. „Die Kapazität ist da“, erklärt Stender.