Schermbeck. Stephan Stender macht sich mit seiner Frau Barbara und Pastor Xavier Muppala von der Pfarrgemeinde St. Ludgerus für eine indische Ortschaft stark.
Sauberes Trinkwasser soll Krankheiten reduzieren und der armen Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser zu verhelfen. Unter diesem Aspekt machen sich Stephan Stender gemeinsam mit Frau Barbara und der katholische Pastor Xavier Muppala von der St. Ludgerus-Gemeinde für eine neue Filteranlage in Ponugodu, einer indischen Ortschaft im Distrikt Nalgonda, stark.
Die Fertigstellung des Projekts „Stender Mineral Water Plant“ in Indien nimmt mittlerweile konkrete Formen an und steht kurz vor der Fertigstellung. Es ist das dritte Projekt, neben der Nähschule und dem Neubau einer Kirche, welches durch die Unterstützung der katholischen Kirchengemeinde dort in direkter Nachbarschaft entstehen wird. Ein Glücksfall für die dort lebenden rund 9000 Menschen, denn das Wasser, welches aus rund 200 Meter Tiefe gepumpt werden muss, wird zukünftig vor dem Verzehr durch ein aufwendiges Filtersystem gereinigt. „Das ist besonders wichtig, da das Wasser, was kommerziell dort verkauft wird, durch giftige Fluoride stark belastet ist“, so Stender.
Im November Besuch geplant
Mit 35.000 Euro brachte sich Stender in das Projekt ein. Im November wird er gemeinsam mit seiner Frau Barbara und Xavier Muppala wieder dort hinfliegen, um sich vor Ort zu informieren und, wenn alles gut verläuft, den offiziellen Start der neuen Wassergewinnung aus dem Brunnen miterleben. Der Geschäftsmann engagiere sich dort, weil er bei seinen letzten Besuchen von der unglaublichen Freundlichkeit der Menschen angetan war, und diese, wie er sagt, trotz Armut alles mit ihm geteilt haben. „Als ich mitbekam, dass dort so viele Menschen, Kinder und Schwangere durch vergiftetes Wasser sterben, war es für mich keine Frage mehr, hier zu helfen“.
Zwar sei er auch vor Ort karitativ engagiert und setze sich für soziale Zwecke ein, aber der Unterschied zwischen Indien und Deutschland sei doch etwas Anderes. „Dort retten wir Menschenleben und hier verbessern wir die Lebenssituation“. Im Mai wurde der erste Grundstein gelegt. Im November soll das Projekt, nach einigen Verzögerungen, unter anderem durch starke Monsunregen, fertig sein. Das Projekt wird den Namen „Stender Mineral Water Plant“ tragen und zukünftig die Lebenssituation und Gesundheit der Bevölkerung in dieser Gegend verbessern. „Es wird unsere größte Aufgabe sein, das hochgradig belastete Wasser zu reinigen“, so Stender.
Gereinigtes Trinkwasser
Die neue Brunnen- und Filteranlage kann rund 2000 Liter Wasser pro Stunden reinigen und sie werde, so Stender, sechs Stunden täglich laufen. Verkauft werden soll das gereinigte Trinkwasser über Land in wiederverwertbaren Pfandflaschen. Ein Fahrer wird mit einer Autorikscha, auch Tuk-Tuk genannt, über Land fahren. Der Preis pro Gallone (3,785 Liter) liege, so Stender, bei circa 25 Cent. Das sei 20 Mal weniger, als das, was das dortige kommerziell geförderte Wasser derzeit koste. „Wir wollen damit keinen Gewinn generieren, sondern nur kostendeckend arbeiten“, erklärt Stender.
Was das Anfangskapital anbelange, reiche dies laut Stender bei Weitem nicht aus. Unvorhergesehen teuer war das Grundstück. Das liege alleine schon an der Grundstückknappheit in dieser Gegend, so Muppala. Deshalb habe man auch gleich das Gebäude – 23 Meter lang und elf Meter breit – zweigeschossig und viel größer als anfänglich geplant gebaut, berichtet Stender. In der oberen Etage soll später eine Anfertigungswerkstatt für Trinkbecher und Teller aus Papier entstehen. Ein Projekt, was die Unabhängigkeit der Frauen vor Ort stärken soll, die in der Produktion arbeiten. „Wir brauchen noch viel mehr Geld und deshalb sind alle herzlich willkommen, sich finanziell mit Spenden einzubringen“, lautet der Aufruf von Stephan Stender.