Schermbeck. Beim Ape-Treffen präsentieren Dreirad-Fahrer Raritäten. Einige Fans der italienischen Nutzfahrzeuge haben ihr Gefährt fantasievoll umgebaut.

So ein Geburtstagsständchen bekommt wohl nicht jeder. Paula Schlebusch staunte am Samstagmittag nicht schlecht, als 45 Ape-Fahrzeuge angebrummt kamen, deren Fahrer ihr ein Geburtstagsständchen brachten. Denn Paula Schlebusch ist der gute Geist in der Kolpingbegegnungsstätte. Dort fand an diesem Wochenende das 13. Ape-Treffen statt.

Aber auch die Anwohner der Straße freuten sich über den ungewohnten und bunten Anblick. Das unverkennbare Geräusch der italienischen Fahrzeuge kennen sie allerdings - Organisator Stefan Heier und sein Sohn Leon wohnen ebenfalls dort und knattern immer wieder die Kilianstraße entlang. Nicht nur nach Altschermbeck fuhr der Tross. Die übliche Ausfahrt führte die Ausflügler zur Brennerei Geuting nach Bocholt. Doch vorher bevölkerte das „Bienenvolk“ (Ape beutet auf italienisch Biene) die Tankstelle in Raesfeld, was ebenfalls für Aufsehen sorgte. Denn die Fahrzeuge waren nicht nur bunt, sondern sind von ihren Besitzern teilweise auch fantasievoll umgebaut worden.

Ape-Fahrer ist zwei Tage zum Treffen in Schermbeck unterwegs

Insgesamt 2000 Kilometer wird Matthias Wuttke an diesem Wochenende zurücklegen. Er stammt aus Recklinghausen, wobei es ihn nach dem Mauerfall nach Ückermünde im Landkreis Vorpommern-Greifswald verschlagen hat. Zwei Tage hat er mit seinem Gefährt gebraucht, bis er an der Kolpingbegegnungsstätte in Uefte ankam. Sein „Reisebettchen“ haben er und seine Frau immer dabei, denn er hat auf die ehemalige Ladefläche einen kleinen Campinganhänger gebaut.

Viele verschiedene Modelle präsentierten die Ape-Fans in Schermbeck.
Viele verschiedene Modelle präsentierten die Ape-Fans in Schermbeck. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Seit 20 Jahren besitzt er ein italienisches Rollermobil. „Meine Frau und ich hatten zunächst jeder eine kleinere Ape, aber wir wollten zusammen reisen, deswegen haben wir uns umorientiert“, erzählt er. Seit elf Jahren besitzen sie nun ein größeres Vespacar. Zum zweiten Mal sind die Wuttkes bei dem Treffen dabei, schätzen die Gemeinschaft und den Erfahrungsaustausch untereinander.

Ape-Treffen in Schermbeck: Cabrio ist eine echte Seltenheit

Zwei Fahrzeuge weiter steht eine Ape, die eher aussieht wie ein kleiner Tante-Emma-Laden, denn in den Regalen auf der Ladefläche steht der Proviant für viele Tage. Heiko Denker ist mit einer ganz besonderen Ape zugegen- obwohl besonders sind sie ja alle. Er kaufte sich im Jahr 2018 eine Ape Calessino. „Das ist ein Cabrio und hat eine Rückbank, auf der zwei Leute Platz nehmen können“, schwärmt Denger.

Bei der Ausfahrt in Schermbeck und Umgebung sorgten die Ape-Modelle für Aufsehen.
Bei der Ausfahrt in Schermbeck und Umgebung sorgten die Ape-Modelle für Aufsehen. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Eines dieser Cabrios aus der limitierten Auflage erwarb auch Peter Labeck. Stolz zeigt er die Nummer 30, die auf einer Plakette aufgedruckt ist. Nur 70 Stück sind von diesem Modell gebaut worden und seines ist das Dreißigste. Labeck kommt aus Alsdorf und kam mit seiner Begleiterin Cary Randolph aus Brüggen angeknattert. Früher habe er einen Messerschmidt-Kabinenroller gefahren. „Mit dem Alter ist man allerdings mehr auf Sicherheit bedacht“, erzählt er lachend. Deswegen und weil er in der neuen Ape auch seine Enkelkinder mitnehmen kann, ist er auf die Ape Calessina umgestiegen.

Organisator Stefan Heier zeigte sich angesichts der starken Resonanz auf seine Einladung sehr zufrieden. Verzichten musste die Gesellschaft allerdings auf die Back-Ape von Westenergie. Also haben die Apefahrer spontan gezeigt, dass sie selbst auch Waffeln backen können und standen am Samstagnachmittag stundenlang am Waffeleisen.