Wesel. Der Parkplatz „Richelswiese“ in Wesel wurde mit einem System ausgerüstet, das die Suche per App möglich macht. Weitere Parkplätze sollen folgen.
Die Schotterfläche an der Richelswiese ist gewichen, der Parkplatz ist nun mit Asphalt und Pflastersteinen ausgestattet. Er hat mit 64 Stellplätzen zwar etwas weniger Fläche zu bieten als der „wilde Parkplatz“, bietet aber dennoch aus städtischer Sicht einige Vorteile für Pendlerinnen und Pendler, die – so hoffen Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Verkehrsplaner Michael Blaess – noch mehr Menschen dazu bewegen, ihr Auto nahe des Bahnhofes abzustellen und den Zug zu nehmen. Kostenlos ist das Parken weiterhin – und per VRR-App können Pendler vorab sehen, ob noch Stellplätze frei sind. Für die Stadt ist das digitale System ein Test, weitere Park-and-Ride-Plätze sollen damit ausgerüstet werden.
„Morgens geht es ja um Minuten“, sagt Bürgermeisterin Westkamp. Da sei es wichtig, nicht lange suchen zu müssen. Der Parkplatz sei auch früher nie voll belegt gewesen. Das mag am Zustand der Richelswiese gelegen haben: Es wurde nach Belieben geparkt, bei Regen bildeten sich Pfützen und Beleuchtung gab’s nur von der Straße aus. Nun hat die Stadt den Platz für 365.000 Euro komplett erneuern und mit LED-Lampen ausstatten lassen. 13 Bäume werden im Herbst noch gepflanzt.
VRR-App zeigt, wie ausgelastet der Parkplatz Friedenstraße in Wesel ist
90 Prozent der Finanzierung steuerte der VRR bei. Denn der Verkehrsverbund hat ein Interesse daran, das möglichst viele Menschen die Park-and-Ride-Anlagen nutzen, erklärte Klaus-Dieter Hering, Fachgruppenleiter beim VRR, beim Pressetermin. Der VRR fördert Parkplätze dort, wo sie ein Leitsystem nutzen, das über die App abrufbar ist. Wesel gehört zu den ersten vier Städten im Verbundgebiet, die dieses digitale Angebot nutzen.
Wer in der VRR-App in der Rubrik Park-and-Ride-Anlagen sucht, der findet unter „Bahnhof Wesel“ das Ampelsystem. Ein grüner Balken bedeutet: Es sind noch reichlich Plätze vorhanden, bei Gelb sind schon viele Plätze belegt und bei Rot ist die Fläche voll. Dass der Parkplatz nicht unter der Bezeichnung Richelswiese in der App zu finden ist, deutet schon darauf hin, dass es wohl nicht der einzige Parkplatz bleiben wird, der mit solch einem System ausgestattet wird.
Die Stadt will nun zunächst testen, wie intensiv die Anlage an der Friedenstraße genutzt wird – das ist über ein internes Programm einsehbar – und wie das digitale System funktioniert. Geplant ist, dass nach und nach weitere Parkplätze im Bahnhofsumfeld damit ausgestattet werden.
450 kostenlose Parkplätze rund um den Bahnhof in Wesel
Denn eine Nachrüstung ist mit dem System, das die Weseler Firma Lase Peco Systemtechnik entwickelt hat, leicht möglich. Die Sensoren auf den Stellflächen können unkompliziert installiert werden, versichert der geschäftsführende Gesellschafter Henry Florin. Sie geben die Information, ob ein Parkplatz belegt ist, an einen Server weiter, der sie wiederum an die App meldet. Kennzeichen werden natürlich nicht erfasst, versichert Florin. Erfreulich für die Stadt: Auch die Nachrüstung eines Parkplatzes mit dem digitalen System wird vom VRR bezuschusst.
Eine „komfortable Situation“ für Pendler sei der Stadt wichtig, versichert Bürgermeisterin Westkamp. Dazu gehört, dass das Parken kostenlos ist. 450 gebührenfreie Pkw-Stellflächen sind rund um den Bahnhof verteilt: 200 auf der Ostseite/Friedenstraße, 167 südlich und 21 zwischen dem Tunnel und dem neuen Parkplatz. Außerdem gibt’s 540 Fahrradabstellplätze, von denen 130 an der Friedenstraße, 20 zwischen Treppen- und Rampenanlage und 176 am Franz-Etzel-Platz kostenlos sind. Gebühren fallen für die 138 abgeschlossenen Plätze in der Radstation, in den 30 Fahrradboxen und für die 40 Plätze im Bike-Hostel an der Friedenstraße an. Preise finden sich auf der Internetseite spix-ev.de unter dem Reiter Fahrradstation.