Hamminkeln. Die Caritas hat die ehemalige Gaststätte Götz in Hamminkeln komplett umgebaut. Die Tagespflegegäste finden noch Relikte aus vergangener Zeit.

Sie ist kaum wiederzuerkennen, die ehemalige Gaststätte Götz direkt neben der Kirche St. Mariä Himmelfahrt. Monatelang hat die Caritas die frühere alteingesessene Wirtschaft rundum saniert und helle, großzügige Räume geschaffen für die neuen Gäste: 17 Seniorinnen und Senioren können in der am 15. Juni eröffneten Tagespflege betreut werden – und in Erinnerungen schwelgen. Denn viele von ihnen haben hier Hochzeiten oder Karneval gefeiert und wissen so manche Anekdote zu erzählen.

Bodo Konetzka ist einer von den Gästen, die gerne in die ehemalige Wirtschaft kommen. Mit seiner Frau Theresia lebt er seit über 40 Jahren in Hamminkeln und hat zu früheren Zeiten einige Feste in der Kneipe gefeiert. Heute genießt er es, in den neuen Räumen gemeinsam mit den anderen Gästen zu frühstücken, zu spielen oder Angebote wie Gedächtnistraining oder Stuhlgymnastik zu nutzen.

„Man kennt ja alle hier“, sagt der Hamminkelner. „Und es ist schön, dass es hier so zentral gelegen ist“, ergänzt seine Frau. Viele Gäste bringen Erinnerungen mit, wissen, wo der Stammtisch gestanden hat oder dass die Frikadellen von „Tante Maria“ van Nahmen einst berühmt waren.

Markus Sowa (stellvertretende Leitung) und Leiterin Conny Nienhaus im Gruppenraum der neuen Tagespflege in Hamminkeln.
Markus Sowa (stellvertretende Leitung) und Leiterin Conny Nienhaus im Gruppenraum der neuen Tagespflege in Hamminkeln. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Trotz der umfangreichen Sanierung des Altbaus hat der Caritasverband einige Relikte aus der Kneipenära erhalten: Die Tür zum ehemaligen Saal zu Beispiel, die hölzernen Fenstereinfassungen im Inneren, die Fensterbänke aus Stein oder die Kacheln an der Wand mit Ansichten aus Hamminkeln.

Ansonsten sind die Räume auf die neuen Anforderungen zugeschnitten geschnitten worden. Neben dem Aufenthalts- und Essbereich gibt es einen größeren Raum für Gruppenangebote, eine großzügige Küche, zwei Ruheräume und ein Pflegebad. Hinter dem Gebäude ist eine Terrasse mit einem kleinen Garten entstanden. Auch ein Fahrdienst für die Gäste wird angeboten.

Diese Beschäftigungs- und Therapieangebote bietet die neue Tagespflege

Leiterin Conny Nienhaus und ihr Team aus Fachkräften bieten den Seniorinnen und Senioren verschiedene Beschäftigungs- und Therapiemöglichkeiten – je nach Geschmack: Spiele, Bewegungsrunden, Fantasiereisen oder das morgendliche Vorlesen aus der Zeitung.

Fußpflege, Krankengymnastik oder Friseure können auf Wunsch in die Tagespflege kommen. „Fixpunkte sind die Mahlzeiten“, erklärt sie zum Tagesablauf. Das Mittagessen wird aus dem St. Ludgerus-Haus in Wesel geliefert, wo es frisch gekocht wird.

Aus der ehemaligen Gaststätte Götz ist das Thomas-Morus-Haus mit einer Tagespflege geworden.
Aus der ehemaligen Gaststätte Götz ist das Thomas-Morus-Haus mit einer Tagespflege geworden. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Von Montags bis Freitags zwischen 8 und 16 Uhr können pflegebedürftige Senioren den Tag in der ehemaligen Gaststätte, die nun Thomas-Morus-Haus heißt, verbringen. „Denkbar wäre, auch am Wochenende Angebote zu machen“, sagt Fachbereichsleiterin Petra van Meerbeck. Dafür müsste aber die Nachfrage stimmen.

Angehörige können sich in der Tagespflege umschauen und davon überzeugen, dass es den Gästen gut geht. „Wir möchten den Kontakt zu den Angehörigen aufrecht erhalten.“ Komplett fertiggestellt ist das Haus übrigens noch nicht: In der ersten Etage sind Büroräume in Arbeit, dort sollen in einiger Zeit Beratungsstellen wie die Erziehungsberatung, die Jugendhilfe und die Altenberatung einziehen.

Hintergrund: Tag der offenen Tür in der Tagespflege Hamminkeln

Noch sind Plätze in der neuen Tagespflege im Thomas-Morus-Haus an der Diersfordter Straße 17 frei. Interessenten können sich telefonisch unter 02852/5067475 oder per Mail unter tagespflege@caritas-hamminkeln.de melden. Beim Stadtfest „Bennen on Butten“ am 28. August öffnet die Tagespflege für Interessenten ihre Türen.