Hamminkeln.
Von der ehemaligen Gaststätte an der Diersfordter Straße stehen fast nur noch die Außenmauern. Im Inneren gibt noch einige tragende Wände. Aber eigentlich ist das, was die Caritas Wesel/Dinslaken da in Hamminkeln angestoßen hat, ein Rohbau. Wo früher frisch gezapftes Pils über den Tresen ging, sollen bis Januar nächsten Jahres 15 Plätze für Tagespflege entstehen.
Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und SchermbeckEigentlich sollte die Tagespflege im Erdgeschoss und die Beratungsstellen für Erziehung, Senioren, Jugendhilfe und an Demenz Erkrankten im ersten Stock schon im September eröffnen, erzählt Caritasdirektor Michael van Meerbeck. Doch die Turbulenzen in der Baubranche gehen auch an dem katholischen Wohlfahrtsverband nicht spurlos vorbei. „Bauen macht im Moment keinen Spaß“, gibt van Meerbeck unumwunden zu: „Aber wir wollen Menschen versorgen und deshalb brauchen wir Häuser.“
Gäste auch künftig willkommen
Seit 1892 ist das Haus eine Gaststätte gewesen und Gäste sollen auch künftig willkommen sein. „Das Haus ist dafür da, sich den Menschen zu öffnen“, erzählt der Caritasdirektor von seinen Plänen für die Zukunft. Hinten ans Haus hat die Caritas noch einen Anbau gesetzt. Hier soll künftig der Eingangsbereich entstehen. Natürlich barrierefrei und mit einem neuen Aufzug, damit die Ratsuchenden auch die Beratungsexperten im ersten Stock erreichen. Vorne in dem Altbau entstehen in der ersten Etage drei Wohnungen.
Rund 1,6 Millionen Euro hat der Caritasverband für dieses neue Projekt in die Hand genommen. Gut angelegtes Geld, ist Michael van Meerbeck überzeugt, denn der Bedarf an Beratung und Tagespflege ist in Hamminkeln vorhanden. „Das zeigen uns die Anfragen, die wir in der ambulanten Pflege haben.“
Nähe zur Kirche macht den Charme aus
Die Nähe zur Kirche St. Maria Himmelfahrt macht für den Caritasdirektor den besonderen Charme aus, den das Objekt besitzt. Da kann er sich durchaus Kooperationen vorstellen. Allerdings betont er auch, dass das Haus nach der Eröffnung selbstverständlich allen Menschen offen stehe. Die Gäste der Tagespflege erwartet eigentlich die gleiche Ausstattung wie in einem Seniorenheim, allerdings ohne Übernachtung. Morgens werden sie von der Caritas abgeholt, abends wieder zurück gebracht. Der alte Eingangsbereich soll zu einer Terrasse umgebaut werden, damit die zu Pflegenden auch am Leben an der Diersfordter Straße teilhaben können. Denn Leben ins Haus zu bringen, das ist Michael van Meerbeck wichtig.