Wesel. Das Energiekonzept fürs Bad wurde hinter verschlossenen Türen geändert. Das war falsch, so die Grünen. Sie sehen Risiken bei der Nutzung von Gas.

Die Grünen möchten die Diskussion um die Energieversorgung für das Kombibad noch einmal aufrollen und beanstanden die Entscheidung in der Ratssitzung am 21. Juni, einen Beschluss über Änderungen für das Energiekonzept des Bades im nichtöffentlichen Teil zu fassen. Die Bürger hätten ein Recht zu erfahren, was beschlossen wurde und wie sich die Kosten entwickeln, beschreibt der Fraktionsvorsitzende Ulrich Gorris den Ärger der Grünen.

Die Fraktion hatte beantragt, die Änderungen öffentlich zu beraten. Das lehnte die Verwaltung ab mit dem Hinweis, der Vortrag der Bäder-Geschäftsleitung enthalte Informationen, die eine öffentliche Diskussion nicht zuließen. Es habe aber nur zwei kurze Informationen mit vertraulichen Inhalten gegeben, der Rest hätte sehr wohl öffentlich beraten werden können, kritisieren die Grünen.

Gasversorgung: Im Ernstfall droht dem Kombibad die Schließung

Hintergrund ist die Preisentwicklung für den Bau und den Betrieb des Bades, insbesondere mit Blick auf die zukünftige Gasversorgung. Nach dem aktuellen Beschluss soll die Wärme für das Bad zu zwei Dritteln aus (gasbetriebenen) Blockheizkraftwerken gewonnen werden und zu einem Drittel über Sonnenkollektoren und Wärmepumpen, erläutert Ulrich Gorris. Für die Grünen ist diese Lösung nicht zukunftsweisend – weder für den Klimaschutz noch für den Betrieb des Kombibades. „Man weiß nicht, ob wir 2024 noch Gas bekommen“, sagt Gorris mit Blick auf Lieferungen aus Russland. Bädern drohe im Ernstfall die vorübergehende Schließung.

Außerdem sei der Gaspreis derzeit ohnehin sehr hoch, sodass aus Sicht der Grünen ein neuer Vorschlag des Fachplaners für die Energieversorgung auch finanziell eine gute Alternative gewesen wäre: Der sehe nämlich die Möglichkeit, das Bad zu 70 Prozent mit Erdwärme zu versorgen. „Wir sollten den Mut haben, diese Option zu nutzen.“ Schon seit Monaten setzen sich die Grünen für die verstärkte Nutzung von Erdwärme ein und fordern auch, dass die Nutzung von Wärme aus dem Klärwerk oder dem Rheinwasser in den Fokus genommen wird. (rme)