Wesel. Die Diskussion um die Energieversorgung des Kombibades wurde im Rat im nicht öffentlichen Teil behandelt. Ulrich Gorris (Grüne): „Das ist feige.“
Welche Folgen haben die explodierenden Energiepreise für das neue Kombibad in Wesel – und könnte ein alternatives Energiekonzept die künftigen Betriebskosten senken? Über diese Fragen hätte Ulrich Gorris, der Fraktionsvorsitzende der Grünen, am Dienstag sehr gerne öffentlich im Stadtrat diskutiert. Es ist schließlich ein Thema, welches seine Partei seit Monaten nach vorne stellt. Sie wünscht sich eine Wärmepumpe statt des geplanten Blockheizkraftwerkes mit Gasversorgung.
Doch der Antrag der Grünen dazu fand keine Mehrheit. Während etwa FDP, Grüne, Linke und WfW für den Antrag stimmten, enthielt sich die CDU – die SPD stimmte dagegen. Die Verwaltung verwies bei der Begründung für die Nicht-Öffentlichkeit auf interne Vertragsdetails.
„Das war feige“, sagte Gorris in Richtung der Stadtverwaltung und von seinem christdemokratischen Bündnispartner sei er enttäuscht: „Das müssen wir aufarbeiten.“ Aus seiner Sicht wurde das Thema der Energieversorgung des Kombibades bereits zigfach öffentlich diskutiert, das Verschieben in den nicht-öffentlichen Teil sei lediglich ein „Trick“ der Verwaltung gewesen. Die internen Details hätten sich auf zwei Seiten eines Vortrages beschränkt und wären in weniger als einer Minute abgehandelt worden.
Kombibad in Wesel wird auf jeden Fall teurer als geplant
Letztlich hat die Politik laut Gorris beschlossen, dass das Kombibad künftig zu 70 Prozent von zwei Blockheizkraftwerken und zu 30 Prozent von einer Photovoltaik-Wärmepumpen-Kombination versorgt wird. Das sei zwar positiv, aber nicht der große Wurf, den die Grünen sich gewünscht hatten.
Zudem sei nun klar, dass der Bau des neuen Rheinbades teurer werde als die ursprünglich angestrebten 40 Millionen Euro und das die Betriebskosten ebenfalls höher liegen werden als zunächst angenommen. Allerdings, so Gorris, wären die Kosten bei der von den Grünen angestrebten Variante nicht unbedingt niedriger ausgefallen. Mit dem nun getroffenen Beschluss ist für ihn die Diskussion um die Energieversorgung des Kombibades erstmal beendet, Gorris will aber mittelfristig eine Nahwärme-Versorgung in Wesel vorantreiben.