Hamminkeln. Die repräsentative NRZ-Leserbefragung ergab in Hamminkeln, dass sich 54 Prozent der Anwohner das Wiegesystem bei der Abfallentsorgung wünschen.
Nicht erst seit dem letzten Jahr ist in Hamminkeln ein heftiger politischer Streit um das umstrittene Wiegesystem für Abfall in Hamminkeln ausgebrochen. Mit knapper Mehrheit haben SPD, Grüne, USD und FDP sich im vergangenen Jahr durchgesetzt. Das Wiegesystem bleibt bestehen. Aber die Gegner CDU und FWI werden wohl nicht locker lassen. Spätestens, wenn die Verträge wieder neu ausgeschrieben werden müssen, wird die Diskussion wiederkehren. Wetten? Denn in Hamminkeln wurde diese Frage in diversen politischen Diskussionen zu einer Glaubensfrage erhoben.
Dabei, das hat die repräsentative Leserumfrage der NRZ im Rahmen des Umweltchecks ergeben, ist eine Mehrheit in Hamminkeln für das Wiegesystem. 54 Prozent wollen weiterhin, dass ihr Abfall auf die Waage kommt und dass danach ein Großteil der Müllgebühren berechnet wird. Aber immerhin 39 Prozent stimmten für das Volumensystem ab, sieben Prozent enthielten sich der Stimme.
CDU-Kampagne legte ein anderes Ergebnis nahe
Das ist nicht die Tendenz, die die CDU im letzten Frühjahr erfahren haben will, nachdem sie eine Social-Media-Kampagne gestartet hatte. Für die Christdemokraten stand damals aufgrund der Reaktionen der Bevölkerung fest, dass eine Mehrheit der Hamminkelner Änderungen in der Abfallentsorgung wünscht.
Auch wenn das Wiegesystem ebenso wie der damals in der Diskussion befindliche gelbe Sack bleiben, wird es künftig einige Änderungen in Hamminkeln bei der Abfallentsorgung geben. Da wären zunächst einmal Bioabfall und Grünschnitt, die bisher nur an der Grünschnittannahme an der Güterstraße entsorgt werden konnten.
Grünschnitt und Bioabfall in den Ortsteilen entsorgen
Hier soll es alle 14 Tage eine Entsorgungsmöglichkeit in den Ortsteilen Mehrhoog, Loikum/Wertherbruch, Dingden und Marienthal/Brünen am Wochenende geben. Die Verwaltung stellt sich vor, dort abschließbare Container vor Ort aufzustellen, die dann samstags unter Aufsicht geöffnet sind, damit die Bürger dort ihren Bioabfall und den Grünschnitt aus den Gärten entsorgen können. Damit entfallen für viele Bürger und Bürgerinnen die teilweise weiten Anfahrtswege nach Hamminkeln.
Ebenfalls neu aufgestellt werden soll auch eine zweite Hamminkelner „Spezialität“, die Windelentsorgung. Die konnten frisch gebackene Eltern oder Menschen, die an Inkontinenz leiden, in Hamminkeln und Mehrhoog entsorgen, so dass sie nicht in die Abfallgebühren eingerechnet wurden. Dieses Bringsystem soll kündigt in ein Holsystem umgewandelt werden, auch wenn die Windelannahmestellen erhalten bleiben.
Betroffene können einen Antrag bei der Stadt stellen und mithilfe eines ärztlichen Attests ein Freikontingent für die Windeln erhalten. Diese Wahlmöglichkeit soll vor allem für den Schutz der Privatsphäre von Personen sorgen, die auf Windeln angewiesen sind.