Kreis Wesel/Bottrop. Am Montagmorgen überfuhr ein Autofahrer auf einem Zubringer der A2 ein Tier, das einem Wolf ähnelt. Untersuchungsergebnisse stehen noch aus.

Ist ein Wolf aus dem Schermbecker Rudel bei einem Unfall getötet worden? Am Montagmorgen gegen neun Uhr stieß ein Autofahrer auf dem Zubringer der Autobahn A2 bei Bottrop in Richtung Dorsten (A 31) mit einem wolfsähnlichen Tier zusammen. Der Kadaver wurde zur Autobahnmeisterei gebracht und soll nun Experten vorgeführt werden.

Dabei soll geklärt werden, ob es sich tatsächlich um einen Wolf aus dem Schermbecker Gebiet handelt, erklärte Heiko Kemper von der Autobahnmeisterei auf Nachfrage. „Ich bin kein Experte, aber ich würde das Tier für einen jungen Wolf halten“, schätzte Kemper. Dem Autofahrer sei nichts passiert, am Fahrzeug sei nur „Bagatellschaden“ entstanden.

Noch am Freitag bei der Podiumssitzung in Schermbeck-Gahlen hatte Dr. Matthias Kaiser vom Landesumweltamt (Lanuv) betont, dass die Population von Wölfen in Deutschland mittlerweile gut sei. Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) wurden 2020/2021 in Deutschland insgesamt 157 Rudel gezählt. Insgesamt seien das laut Bundesamt 26 Rudel mit 403 erwachsenen Wölfen mehr als noch 2019/2020.

Genetische Untersuchungen sollen Klarheit über wolfsähnliches Tier bringen

Ob es sich um einen Wolf aus dem Schermbecker Rudel handelt, muss nun anhand von genetischen Untersuchungen geklärt werden. Der Kadaver wurde dem Lanuv übergeben. Die Untersuchungen werden auch zeigen, ob das Tier bereits genetisch erfasst ist, so eine Lanuv-Sprecherin.

Bedingt durch den Anstieg von Wölfen kommt es häufiger zu Verkehrsunfällen mit den Tieren. Insgesamt 138 Wölfe wurden laut DBBW im Untersuchungszeitraum 2020/21 tot aufgefunden, davon verendeten 107 durch Verkehrsunfälle. Die Todesursache bei 13 Wölfen war natürlichen Ursprungs. Neun Wölfe wurden illegal getötet. Bei fünf Wölfen war die Todesursache unklar und vier Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen gezielt getötet.

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