Schermbeck. Pfotenklatsch heißt die Geschäftsidee von Tanja Nölscher. Hundebesitzer, die wenig Zeit haben, vertrauen der 43-Jährigen ihre Vierbeiner an.

Viele Hundebesitzer wird es sehr freuen: Tanja Nölscher hat in Schermbeck einen Gassi- Service namens Pfotenklatsch eröffnet und freut sich nun auf viele tolle Hunde und ihre Menschen. Hundeliebhaberin ist sie von jeher, hat selbst zwei Vierbeiner und weiß deshalb um die Bedürfnisse der Tiere. Sie hat bei ihren Spaziergängen immer wieder erfahren, dass berufstätigen Menschen mit Hund mitunter stundenweise eine professionelle Betreuung fehlt. Diese Lücke möchte die 43-Jährige nun füllen.

Zum Beispiel gibt es da die Hundebesitzerin, die ihren Halbtagsjob auf einen Ganztagsjob erweitert hat. Was bedeutet, dass der Hund mindestens acht Stunden allein zu Hause ist. Tanja Nölscher fährt nun mittags in die Wohnung und beschäftigt das Tier für die gebuchte Zeit, beziehungsweise geht mit ihm auf eine Hunderunde. Wichtig ist ihr, dass sie immer nur einen Hund betreut, um sich dem Tier in dieser Zeit auch vollends widmen zu können. „Die individuelle Betreuung der Tiere ist mir wichtig“, betont sie. Ihre eigenen Hunde bleiben in dieser Zeit deshalb Zuhause.

Mit dem Hundemobil unterwegs

Das zu betreuende Tier wird daheim, bei der Arbeit oder einem anderen vereinbarten Ort abgeholt. Je nachdem, welcher Zeitrahmen gebucht wurde, geht es direkt los mit dem Einzel-Gassi. Tanja Nölscher fährt oft mit dem Hundemobil zu abwechslungsreichen Ausflügen, zum Beispiel in den Wald. Damit der Vierbeiner sicher unterwegs ist, steht ihm eine eigene Box zur Verfügung.

Mit dem Hund unterwegs im Wald.
Mit dem Hund unterwegs im Wald. © Pfostenklatsch | TN

Nicht nur die körperliche Auslastung steht im Fokus des Spaziergangs, sondern auch die „Kopfarbeit“. Tanja Nölscher erklärt: „Dafür eignen sich hervorragend Suchspiele oder kleine Trainingseinheiten – zum Beispiel zu den Grundkommandos oder der Impulskontrolle. Und ist das Wetter mal schlecht, gibt es solche tollen Beschäftigungen auch für Zuhause.“

Am Ende der Zeit wird das Tier glücklich und zufrieden wieder zurückgebracht. Natürlich wird der Hund gesäubert, erhält frisches Wasser und auf Wunsch auch Futter.

Aber wie kommt man darauf einen Gassi-Service gründen? Nach dem Abitur, einer Ausbildung im Einzelhandel und einem Studium der Politikwissenschaften stand bei der Schermbeckerin für einige Jahre vor allem die Kindererziehung im Vordergrund. Jetzt sind die Kinder in einem Alter, in dem sie Raum für eigene Dinge hat – das ist nun die Betreuung von Hunden. Zu ihrer Familie gehören seit sieben Jahren die Border-Collie/Labrador-Dame Paula und seit zwei Jahren der Bernhardiner/Neufundländer-Rüde Kalle.

Fernstudium zur Tierpsychologin

Über die Liebe zu den eigenen Vierbeinern entstand dann vor einiger Zeit der Wunsch, mit Hunden zu arbeiten. Dafür gab sie ihren Job in einem Einzelhandelsgeschäft auf – sie musste sich entscheiden. Aber nicht nur einen Gassi-Service bietet die Schermbeckerin an. Ihre Liebe zu den Vierbeinern geht so weit, dass sie sich momentan in einem Fernstudium zur Tierpsychologin ausbilden lässt. So kann sie in Zukunft Verhaltensberatungen und auch Verhaltenstherapien durchführen, kann dem Hundebesitzer oder der Besitzerin helfen, dem Vierbeiner Macken abzugewöhnen.

Und wer hätte das gedacht: Der Gassi-Service kann als haushaltsnahe Dienstleistung sogar von der Steuer abgesetzt werden.