Hamminkeln. Die Stadt will im März die neue Ausschreibung für die Abfallentsorgung auf den Weg bringen. Bei der Windelentsorgung ändert sich einiges.
In Hamminkeln wird sich im nächsten Jahr einiges ändern bei der Abfallentsorgung. Vor allem die Windelannahmestellen und die Bioabfall-Entsorgung stehen bei einer neuer Ausschreibung, die vom Rat abgesegnet wurde, im Fokus. Im März soll die Ausschreibung komplett stehen, nachdem der Ratsbeschluss nun da ist.
Die Windelentsorgung wird künftig mit einem Holsystem stattfinden. Statt die Windeln nach Mehrhoog oder Hamminkeln zu bringen, können die Hamminkelner, die davon betroffen sich, sie in der grauen Tonne entsorgen. Ursprünglich sollte das bisherige Bringsystem parallel zum Holsystem betrieben werden, doch die Verwaltung ist der Überzeugung, dass ein reines Holsystem reicht. Dem schloss sich auch die Politik an. Nach Gesprächen mit dem Software-Unternehmen WasteWatcher, dessen Abfallmanagementsoftware die Verwaltung seit Jahren anwendet, zeichnet sich eine digitale Lösung für die Windelentsorgung ab.
Antrag muss der Vermieter stellen
Auf Antrag können Bürgerinnen und Bürger bei Neugeburten oder Inkontinenzen mittels eines ärztlichen Attests zusätzliche zeitlich befristete Freikilomengen bekommen, die mit dem betreffenden Gefäß verknüpft werden. Diese pauschalen Freikilomengen werden dann bei der Erstellung des Bescheides von dem tatsächlich ermittelten Jahresabfallgewicht abgezogen. Die Höhe der anzuwendenden Freikilomengen bei Geburten und Inkontinenzen und die Dauer der Freikiloberechtigung muss im Rahmen der Anpassung der Abfallgebührensatzung 2023 beschlossen werden.
Schwieriger wird es für Mieter und Mieterinnen, denn die müssen einen solchen Antrag über den Vermieter stellen. Das, so führte es der technische Vorstand Bernhard Payer aus, sei die rechtssicherste Möglichkeit. Die SPD hatte diesen Punkt zuvor moniert. Das sei vielleicht einigen älteren Menschen mit Inkontinenz peinlich. Allerdings überleg die Verwaltung, ob sie nicht doch für Menschen mit Inkontinenz einen Container aufstellt, damit diese Menschen ihre Windeln diskret entsorgen können.
Problem bei größeren Mehrfamilienhäusern
Ein weiteres Problem sieht die Verwaltung bei größeren Mehrfamilienhäusern, die über die 1100-Liter-Gefäße den Müll entsorgen. Aktuell gibt es in Hamminkeln etwa 21 Großbehälter, die für die reine Wohnnutzung vorgehalten werden. Zu den Mitbenutzern im Wickelalter zählen drei Babys. Die Zahl der über 80-Jährigen bei diesen Mehrfamilienobjekten beträgt 44. In dieser Altersgruppe häufen sich statistisch die Fälle von Inkontinenz. „Die vermutlich geringe Anzahl solcher Fälle ist aus Sicht der Verwaltung im Innenverhältnis zwischen Eigentümern und Mietern zu regeln“, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage.
Die Bioabfallsammlung soll ebenfalls bürgerfreundlicher werden. Denn die Stadt will ab dem nächsten Jahr in den Ortsteilen Mehrhoog, Loikum/Wertherbruch sowie Dingden und Brünen/Marienthal eine zusätzliche 14-tägige Ortsteilsammlung für Bioabfälle anbieten. Ganz praktisch stellt sich die Stadt vor, dass alle 14 Tage freitags in den Ortsteilen eine abschließbare, geschlossene Mulde abgestellt wird. Samstags wird diese unter Aufsicht von Bauhofmitarbeitern für vier Stunden geöffnet, so das die Hamminkelner dort ihren Bioabfall entsorgen können. Montags werden die vollen Mulden dann wieder abgeholt. Die Stadt schätzt, dass dieser Service mit etwa 35.000 Euro im Jahr für Personal und Miete sowie dem Entsorgen des Bioabfalls zu Buche schlagen wird.
Das bisher beauftragte Entsorgungsunternehmen für den Biomüll hat der Verwaltung vorgeschlagen, die Gefäße zu kaufen. Bis zum 30. September muss sich die Stadt entscheiden. Sie rechnet damit, dass bis dahin alle Angebote eingegangen sind und diese Option geprüft werden kann auf ihre Wirtschaftlichkeit.