Wesel. Der Naturschutzbund fordert mehr Personal für die Baumpflege in Wesel. Außerdem hält der Nabu einen Stab um den Klimaschutzmanager für nötig.
505 gefällten Bäumen stehen in Wesel 952 gepflanzte gegenüber. Diese Bilanz war in der vergangenen Woche Thema im Umweltausschuss. Während der Sitzung hatte die SPD angeregt, mehr Mittel und Personal für die Baumpflege bereitzustellen, um mehr alte Bäume zu erhalten. Rückendeckung kommt dafür nun vom Nabu.
Dessen Chef im Kreis Wesel, Peter Malzbender, hält das Gegenüberstellen der Pflanzungen und Fällungen für „Augenwischerei“. „Dem Leser wird ja suggeriert, dass alles wunderbar ausgeglichen ist“, bemängelt er. Das aber sei nicht der Fall im Bezug auf den ökologischen Wert der Gewächse: „Sie müssten manchmal für einen großen Baum über 50 neue Bäume pflanzen“, macht er klar – denn bis die jungen Bäume leisten, was ein älterer Baum bringt, dauere es Jahrzehnte. „Die Bilanz ist also weiter negativ.“
Um also mehr alte Bäume zu retten, sei mehr Baumpflege notwendig und dafür eben – da geht er mit der SPD konform – mehr Personal beim ASG. Zudem kritisiert er, dass insbesondere in Gewerbegebieten (aber auch in Wohngebieten) zu wenig fürs Klima getan wird. Zu viele Flächen würden versiegelt, anstatt beispielsweise Rasengittersteine zu verwenden. Dächer seien nicht begrünt, obwohl es möglich wäre, und besonders die erneuerbaren Energien müssten gerade in Gewerbegebieten ausgebaut werden.
Um all das umzusetzen, wünscht der Nabu sich auch mehr Personal im Bereich Klimaschutzmanagement bei den Kommunen und fordert: „Wir brauchen dringend einen Stab um die Klimaschutzmanager drumherum.“