Wesel. In Wesel, Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe wird es keine Brauchtumszonen geben. Kleinere Alternativ-Aktionen sind jedoch in Vorbereitung.

Es wird in dieser Session keinen Straßenkarneval in Wesel, Hamminkeln, Schermbeck oder Hünxe geben. Wie die Städte und Gemeinden auf NRZ-Anfrage erklärten, seien keine sogenannten Brauchtumszonen angemeldet worden und wohl auch nichts dergleichen in Planung.

Auch vom Carnevals-Ausschuss Wesel (CAW) heißt es trotz einiger in Aussicht gestellter Lockerungen der Corona-Regeln weiterhin: „In der Dachorganisation sind keine offiziellen Feierlichkeiten geplant“, bestätigt CAW-Präsident Ludger Becker und ergänzt: „Wir müssten uns ja auch an die Bürgermeisterin oder die Stadt wenden, um eine Genehmigung zu bekommen. Aber wir hatten ja schon lange angekündigt, dass wir keine Veranstaltungen machen.“

Feldmark in Wesel: Närrischer Wettbewerb beim Kostüm-Einkauf

Das Feldmarker Karnevals-Komitee (FKK) hingegen hat sich kleinere Alternativ-Aktionen einfallen lassen. „Kostümeinkauf“ nennt FKK-Präsident Jens Tenbergen das vermutlich lustigste Einkaufserlebnis des Jahres, wenn am Rosenmontag zwischen 11 und 13 Uhr im Edeka-Mark Komp in Lackhausen Karnevalsstimmung aufkommen soll.

Mit Unterstützung des Weseler „Prinzenpaares in Lauerstellung“, André und Susanne Nitsche, sollen Kunden und Mitarbeiter wenigsten zwei Stunden lang ein wenig närrische Momente erleben – samt lustiger Beschallung und einer „Einkaufs-Polonaise“, so Tenbergen weiter. Unter anderem sei hier an der Julius-Leber-Straße dann ein Kostümwettbewerb geplant. Die drei am originellsten verkleideten Kunden dürfen sich dann über je einen Frühstückskorb freuen.

Eva Tenbergen ergänzt als Geschäftsführerin des Feldmarker Karnevals-Komitees: „Wir werden auf jeden Fall Rosenmontag am Nachmittag ab etwa 15 Uhr mit unseren 80 Mitgliedern etwas feiern – wohl drinnen und draußen, sehr wahrscheinlich an dem Vereinsheim der Schützen Lackhausen.“ Ihre Begründung: „Das Herz blutet, wenn man sich so lange nicht mehr trift! Irgendwas muss passieren.“

Selbst der kleine Karnevalsumzug in Schermbeck-Damm wird diesmal nicht stattfinden, erklären die Organisatoren auf NRZ-Anfrage.
Selbst der kleine Karnevalsumzug in Schermbeck-Damm wird diesmal nicht stattfinden, erklären die Organisatoren auf NRZ-Anfrage. © FFS | Markus Joosten

Reinhard Hoffacker, Sprecher der Sparkasse, erinnert an den Kamelle-Express, der am Rosenmontag im Kreis Wesel unterwegs ist: „Der ist für die ganz Kleinen in Kindergärten und Grundschulen, die im Moment nicht so viel zu Lachen haben. Der Karneval in Wesel soll nicht untergehen!“

Sammelaktion in Büderich

Der Elferrat der St.-Petri-Junggesellen aus Büderich macht aus der Not eine Tugend: „Auch dieses Karneval wurde uns genommen“, heißt es aus dem Polderdorf, „dennoch, möchten wir ein Lachen in die Welt bringen.“ Die Büdericher Karnevalisten rufen dazu auf, das Geld für alle „nicht getrunkenen Getränke“ und „nicht geworfenen Kamelle beim Rosenmontagszug“ für den Förderverein Kinder-Palliativ-Medizin „Löwenzahn & Pusteblume“ zu spenden.

Zu diesem Zweck haben die „Bürkse Junggesellen“ eine große Spendenaktion gestartet – unter anderem mit Sparschweinen in den beiden Büdericher Bankfilialen, in der Kultkneipe zum alten Stadttor sowie in der Büdericher Apotheke. „Die Kleinsten der Kleinen sind unser höchstes Gut – noch dazu in schweren Zeiten, heißt es vom St.-Petri-Elferrat weiter, dessen Sammelaktion noch bis Rosenmontag, 28. Februar, läuft.