Schermbeck/Bottrop. Auch viele Schermbecker und Hünxer nahmen an der Mahnwache in Kirchhellen teil - und erinnerten an die Wolfsrisse auch bei den Pferdehaltern.
Große Buchstaben mit dem Slogan: „Wir sind kein Wolfsfutter“ stehen auf dem Banner. Darunter zu sehen sind Pferd, Hund und Katze. Gleichzeitig flackern zahlreiche Kerzen für die gerissenen Weidetiere im Schermbecker Wolfsgebiet auf der Weide.
Es ist bereits das zweite Mal, dass Weidetierhalter zu einer Mahnwache zum Gedenken an die durch Wölfe gerissenen Tiere im Schermbecker Wolfsgebiet aufriefen. Am Samstagabend luden Ulrike Leiberich, Gabriele Ulrich und Alina Ohm auf eine Wiese an der Ecke Hiesfelder Straße/Heuweg in Kirchhellen ein, um die Menschen in der Umgebung auf die Probleme der Weidetierhalter aufmerksam zu machen. Die drei Frauen besitzen an der Lehmschlenke einen offenen Stall mit zwei Ponys und zwei Großpferden.
50 Weidetierhalter nahmen an der Mahnwache teil
Rund 50 Weidetierhalter aus Hünxe, Schermbeck, Bottrop, und Rees folgten der Einladung. Vernetzt sind sie über WhatsApp. Nicht nur Schäfer sind derzeit in Aufruhr, sondern auch Reiter, Züchter und Pferdehalter. Gingen noch bis vor einem Jahr alle davon aus, dass durch die Raubtiere für Pferde keine Gefahr bestehe, wurden sie in den letzten Monaten eines Besseren belehrt. Insgesamt acht Kleinpferde mussten ihr Leben lassen, ein weiteres wurde durch Bisswunden schwer verletzt. Die Risse fanden alle im Schermbecker Wolfsgebiet und im Territorium der Wölfin Gloria und ihrem Rudel statt.
„Wir möchten mit unserer Mahnwache die Menschen darauf aufmerksam machen, dass unsere Ponys durch den Wolf gefährdet sind“, sagt Ulrike Leiberich. „Seit die Wölfe da sind, hat sich das Verhalten unserer eigentlich unkomplizierten Pferde verändert. Sie sind nervös, sie tänzeln, steigen hoch und sind kaum noch dazu zu bewegen, durch den kleinen, anliegenden Wald zu laufen“, erzählt die Pferdehalterin.
Die Initiatorin der Mahnwache spricht sich an diesem Abend für eine artgerechte Tierhaltung aus. „Persönlich habe ich nichts gegen den Wolf, aber ich wünsche mir mehr Gerechtigkeit auf allen Seiten. Wenn er meine Tiere in Ruhe lässt, dann lasse ich auch den Wolf in Ruhe und er kann dann gerne bleiben“.