Wesel. Viele verwilderte Hauskatzen warten im Tierheim Wesel derzeit auf Abnehmer. Sie können aber nur an Höfe mit sehr viel Platz vermittelt werden.

Sie sehen süß aus, eignen sich aber auf keinen Fall für Wohnung oder Haus: Das Tierheim in Wesel sucht derzeit dringend nach Abnehmern für verwilderte Katzen. Von Jägern oder Privatpersonen werden den Tierschützern derzeit viele Katzen und Kater gebracht, die wild in Waldgebieten oder im Umfeld von Höfen gelebt haben. Wie Leiterin Gabi Wettläufer berichtet, sind die Aufnahmekapazitäten mittlerweile erschöpft. Das Tierheim bittet deshalb um Unterstützung.

„Die Tiere sind auf dem normalen Weg nicht vermittelbar, weil sie unmöglich als Hauskatzen gehalten werden können. Das würde sie nur quälen“, sagt Wettläufer. Denn unter ihnen sind erwachsene Katzen und Kater, die bereits über mehrere Jahre als Freigänger gelebt haben. „Die kann man nicht mehr verändern“, sagt die Leiterin.

Tierheim Wesel: Katzen sind für Höfe geeignet

Geeignet sind die Tiere insbesondere für landwirtschaftliche Höfe – denn sie sind relativ anspruchslos, benötigen aber viel Platz. Dort können sie sich dann als Mäusejäger nützlich machen. Die Voraussetzungen dafür: In den ersten vier Wochen muss sichergestellt sein, dass die Katzen einen festen Raum oder eine Scheune haben, wo sie mit Futter und Wasser versorgt werden, während sie sich an die neue Umgebung gewöhnen. Auch später sollte es eine Unterkunft geben, wo die Tiere sich bei Wind und Wetter aufwärmen können.

Die Kater aus dem Tierheim sind alle kastriert.
Die Kater aus dem Tierheim sind alle kastriert. © Tierheim Wesel

Das Tierheim hofft auf Menschen, die genau solche Katzen oder Kater, die alle kastriert sind, suchen. Gabi Wettläufer setzt dabei im besten Fall auf eine langfristige Kooperation mit Höfen in der Gegend. Aus ihrer Sicht hat das nur Vorteile: Die Tiere würden als Jäger lästige Mäuse und Ratten beseitigen und können sich durch die Kastration nicht vermehren, außerdem sind die registriert. Die Landwirte müssten im Gegenzug nur etwas Kost und die Logis anbieten. Nach einer kurzen Zeit werden die ehemaligen Freigänger aber überwiegend selbstständig leben.

Die Kapazitäten des Tierheims sind mittlerweile erschöpft

Derzeit warten mehr als zehn potenzielle Mäusejäger auf einem Abnehmer oder eine Abnehmerin. Die Zahlen schwanken, die Kapazitäten des Tierheims sind aber mittlerweile erschöpft. Um die Einrichtung herum lebt bereits eine größere Zahl von Freigängern. Das Team von Gabi Wettläufer hat es vor einigen Tagen mit einem Aufruf im sozialen Netzwerk Facebook versucht – die Rückmeldungen darauf waren aber eher verhalten.

Das Problem: Viele Höfe, die für eine Aufnahme in Frage kommen, haben bereits Katzen. Und eigentlich müssten die Tiere nach der Kastration wieder dort hin zurück, wo sie aufgegriffen worden sind. Das würden aber vor allem die Jäger nicht wollen, sagt Wettläufer.

Das sind die Kontaktdaten des Weseler Tierheims

Wer kann den Katzen und Katern einen Platz als Mäuserjäger bieten, fragt das Tierheim Wesel. Interessenten, die die Voraussetzungen für eine Aufnahme erfüllen können sich direkt den Verantwortlichen dort melden. Das Team des Tierheims kann telefonisch unter 0281/56699 oder per E-Mail unter info@tierheim-wesel.de erreicht werden. Mehr Informationen sind auch im Internet unter www.tierheim-wesel.de zu finden.

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