Wesel. Die Unicef-Arbeitsgruppe gehört zu den Trägern des Weseler Ehrenamtspreises. Die Freiwilligen engagieren sich für benachteiligte Kinder.
„Der Ehrenamtspreis ist eine große Auszeichnung und Anerkennung“, freut sich Bettina Böhmer, die Leiterin der Unicef-Arbeitsgruppe in Wesel, für das gesamte Team. Der Preis sei auf jeden Fall auch Motivation, die Idee, Kinder in den ärmsten Ländern der Welt zu helfen, weiterzutragen. Stolz sei sie auf das 25-köpfige Team zwischen 20 und 85 Jahren, was hinter ihr stehe: „Ohne diese Menschen geht gar nichts“, betont sie.
Fragt man die Mitglieder der Gruppe nach ihrer Motivation, dann zeigt sich, dass sie sich in dem Wunsch sich ehrenamtlich für notleidende und benachteiligte Kinder einsetzen zu wollen, einig sind.
Seit einem Monat ist zum Beispiel Sarah Scheider aus Voerde dabei, die von sich sagt, dass sie ein Mensch sei, der grundsätzlich gern hilft. „Das ist eine Charaktereigenschaft“, betont sie. Sie habe ganz gezielt nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit gesucht und sei dann in der Weseler Ehrenamtsbörse fündig geworden. Ihr erster Einsatz führte sie auf den Weihnachtsmarkt in Voerde. Trotz des miesen Wetters habe es einen Riesenspaß gemacht: „Ich bleibe auf jeden Fall dabei“, betont sie, was alle anderen freut, denn Nachwuchs wird dringend gesucht.
Dass es wichtig sei, etwas für Kinder zu tun, davon ist Jutta Schlebes überzeugt. Seit 20 Jahren ist sie in der Gruppe tätig und hat mit ihrer Begeisterung ihre elf Jahre alte Enkeltochter angesteckt, die ebenfalls am Kartenstand hilft. Ganz traurig werde sie, wenn sie an viele Kinderschicksale denke, für die sich die Unicef einsetzt: „Mir kommen die Tränen, wenn ich im Fernsehen die notleidenden und benachteiligten Kinder sehe“, erzählt sie. Diese Bilder seien für sie der Ansporn ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.
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Ingrid Sommer ist 86 Jahre jung und immer noch mit Elan bei der Sache. Die pensionierte Lehrerin gehört zu den Gründungsmitgliedern in Wesel. Ihre Motivation ist es, Kindern zu zeigen, dass es Sinn macht sich für andere einzusetzen, denen es nicht so gut geht.
„Dabei vergessen wir manchmal, dass wir mit unserer Arbeit ja auch etwas für Frauen tun, in dem wir den Müttern lernen, wie Mädchen und Jungen überall auf der Welt gesund und sicher groß werden und ihre Fähigkeiten voll entfalten können“, betont Ingrid Sommer und resümiert: „Wenn Kinder froh sind, bin ich auch froh.“
Die Corona-Pandemie hat auch der Gruppe in Wesel die Arbeit erschwert. In der Zeit der Lockdowns hat sich Bettina Böhmer, die die Arbeitsgruppe seit dem Jahr 2004 leitet, bemüht alle Ehrenamtlichen zusammenzuhalten. „Onlinetreffen sind mit persönlichen Zusammenkünften in keiner Weise zu vergleichen“, sagt sie. Deshalb hat sie über die Monate immer wieder zu Treffen im kleinen Kreis und in ihren Garten eingeladen, um den Mitgliedern zu verdeutlichen: „Ohne Euch geht es nicht“. Ihre Motivation sich für die Unicef einzubringen, beschreibt sie so: „Ich bin dankbar für ein Leben mit dem ich zufrieden bin und dass ich vor allem gesunde Kinder und Enkelkinder habe“.
Mit ihrer Arbeit ist auch viel Organisation verbunden. Stände auf Märkten müssen zum Beispiel nicht nur gebucht, sondern deren Auf- und Abbau organisiert und das Personal organisiert werden. Die engagierten Frauen sind zudem an Schulen mit Aktionen, Vorträgen oder Bastelangeboten präsent.