Hamminkeln. Der Heimatverein Ringenberg beendet zum 31. Dezember diesen Jahres die Pflege des Schlossgartens in Hamminkeln – nach 22 Jahren.
Vor 22 Jahren erklärte sich der Heimatverein Ringenberg (HVR) bereit, die Anlage des Schlossparks in Ringenberg zu übernehmen. Nachdem die Finanzierung durch das Land NRW und die Stadt Hamminkeln sichergestellt war, begannen die eigentlichen Arbeiten im Sommer 2002. Im Juli 2003 übergab der Heimatverein die fertige Gartenanlage der Öffentlichkeit. Seitdem kümmern sich die Mitglieder des Heimatvereins um die Pflege der Anlage. Im Laufe der Jahre investierte der Verein mit Eigenmitteln und Spenden auch in zahlreiche Parkeinrichtungen.
Mit der Gründung des „Freundeskreis des Kunst- und Kulturortes Schloss Ringenberg“ im Juni 2021, hat dieser auch die Bewirtschaftung des Schlossgartens mit übertragen bekommen. Die Stadt wünschte deshalb eine neue Pflegevereinbarung. Eine Einigung darüber mit dem Heimatverein konnte indes nicht gefunden werden, die Mitgliederversammlung im September lehnte den Entwurf der Stadt ab. Nach einer, im Dezember mit der Stadt geschlossenen Vereinbarung, endet somit am 31. Dezember die Pflege des Schlossgartens durch den Heimatverein.
Historischer Garten mit altem Obstbaumbestand
Nach dem Kauf von Schloss Ringenberg und der Beendigung der Renovierungsarbeiten 1994, beschloss der Stadtrat, die Außenanlagen neu zu gestalten. Mit der Planung wurde Landschaftsarchitekt Bernd Friedrich beauftragt. Der erstellte einen ersten Entwurf, der Ende 1998 vorgelegt wurde. Bei der Mitgliederversammlung des HVR beschlossen die Mitglieder, das Angebot der Stadt hinsichtlich einer Unterstützung durch die Ringenberger Bürger bei der Umsetzung des Planes anzunehmen. Gemeinsam mit dem Planungsbüro legte man die Aufteilung der Gartenfläche in drei Zonen und den Verlauf der Wege fest. Die Grundidee war, ein an einen historischen Garten angelehntes Projekt zu entwickeln und zudem auch eine Obstwiese mit hochstämmigen, einheimischen alten Obstbäumen zu schaffen.
Am 14. Januar 2000 erteilte die Stadt „die Zustimmung für die Arbeiten zur Herrichtung der Außenanlagen Schloss Ringenberg unter Federführung des Heimatvereins Ringenberg“. Gemeinsam mit dem Gartenplaner erstellte der HVR einen Kostenplan, stellte Förderanträge und beantragte Genehmigungen bei der Unteren Landschaftsbehörde, beim Kreis Wesel sowie bei der Boden-Denkmalpflege und holte eine wasserrechtliche Genehmigung ein.
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Im Dezember 2001 schloss der HVR mit der Stadt eine Vereinbarung, in der er sich verpflichtete, nach Fertigstellung des Schlossgartens auch die Pflege zehn 10 Jahre zu übernehmen. Im August 2002 begannen die Arbeiten zur Beseitigung der Fundamente der ehemaligen Gewächshäuser, des Gebäudes mit der Heizungsanlage und der Frühbeete. Die wenigen Fundstücke, unter anderem Geschirr aus dem Haushalt der letzten privaten Schlosseigentümer, lagern im Ausgrabungskeller des Schlosses.
Schlossgarten Ringenberg: Feierliche Übergabe erfolgte 2003
Im März 2003 konnte das gesamte, für eine Neuanpflanzung vorgesehene Gelände planiert, aufgelockert und von Verunreinigungen befreit werden. Anschließend wurden die Wege angelegt. Gepflanzt wurden 50 hochstämmige Obstbäume (darunter 35 verschiedene alte Apfelsorten) und 1.200 weitere Gehölze. Insgesamt leisteten die Mitglieder des Heimatvereins 1.019 Arbeitsstunden bis zur Fertigstellung.
Am 12. Juli 2003 übergab der HVR dann in einer Feierstunde den Schlossgarten der Öffentlichkeit. Nach Fertigstellung des investierte der HVR weiter in die Pflege des Parks. Aus Eigenmitteln ersetzte der Heimatverein eingegangene Sträucher und Bäume, ergänzte den Pflanzenbestand mit weiteren Gehölzen und Stauden.
Das schmiedeeiserne Eingangstor, die Sonnenuhr aus Edelstahl und die beiden Brücken, die in den Park führen, fertigte das Beiratsmitglied Christian Keiten. Der Bau eines Pavillons erfolgte auf Wunsch einer Ringenberger Einwohnerin, die auch eine Spende zur Finanzierung bereitstellte. Wegen des trockenen Sommers 2020 legten die Mitglieder des HVR einen Brunnen zur Bewässerung der Obstbäume und Gehölze an. Mit Hilfe des Jobcenters in Wesel konnte der HVR in den vergangenen viereinhalb Jahren eine Arbeitskraft für die tägliche Pflege und Aufsicht im Schlossgarten einstellen.