Kreis Wesel. Wenn der Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde steigt, könnten über 40 000 Menschen im Kreis mehr Geld bekommen, so die Gewerkschaft NGG.

Die Ampel-Koalition plant einen deutlich höheren Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde – das sind 2,40 Euro mehr als bislang. Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) würden davon im Kreis Wesel 40.780 Menschen profitieren, das wären 20 Prozent aller Beschäftigten. Die Gewerkschaft beruft sich bei diesen Zahlen auf eine Analyse des Pestel-Instituts.

Über 9000 Menschen im Kreis Wesel arbeiten zum Mindestlohn

Danach arbeiten im Kreis Wesel derzeit 9.040 Beschäftigte zum Mindestlohn von aktuell 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 31.740 Menschen liegen den Angaben zur Folge zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro. „Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro ist ein Meilenstein. Damit werden in der Region die Einkommen vieler Beschäftigter deutlich steigen – insbesondere in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien“, wird Karim Peters, Geschäftsführer der NGG in einer Mitteilung zitiert.

Die Gewerkschaft fordert die neue Bundesregierung nun auf, die Erhöhung des Mindestlohns rasch auf den Weg zu bringen. „Ziel von SPD, Grünen und FDP muss es sein, den 12-Euro-Stundenlohn in den ersten 100 Tagen hinzubekommen“, so Peters. Die Erhöhung des Mindestlohns käme demnach nicht nur Geringverdienern zugute, sondern auch der regionalen Wirtschaft: Nach Angaben des Pestel-Instituts würde die Kaufkraft im Kreis Wesel um rund 61 Millionen Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze bescheren.