Kreis Wesel. Der Kreis Wesel ehrt sieben Initiativen für ihr ehrenamtliches Bemühen und Klima und Umweltschutz. Was die Preisträger geleistet haben.

18 Bewerbungen sind in diesem Jahr für den Klimaschutzpreis des Kreises eingegangen - die Aktiven kümmern sich in den unterschiedlichesten Aspekten ehrenamtlich um das Thema. Jetzt stehen die Gewinner fest. In der Kategorie „Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre“ sind sechs Bewerbungen und in der Kategorie „Klimaschutzpreis Kreis Wesel 2021“ zwölf bei der Kreisverwaltung eingegangen.

Schermbecker Gesamtschüler für ihre Naturprojekte ausgezeichnet

In der Kategorie „Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre“ haben Schermbecker Gesamtschüler den ersten Platz geholt mit dem Projekt „Naturschützer unterwegs: Aktiver Natur- und Artenschutz“. Die „Napros“, Jugendliche, denen Natur- und Artenschutzprojekte am Herzen liegen. Seit 2019 sind sie regelmäßig im Einsatz. So verbesserten sie im September den Lebensraum bedrohter Reptilien- und Insektenarten im Naturschutzgebiet Lichtenhagen, entfernten Pflanzen und schufen eine offene, sonnige Heidelandschaft. In der Üfter Mark pflanzten sie kleine Dornbüsche, um Fußgänger und Radfahrer auf den Wegen zu halten und sie aus den geschützten Bereichen fernzuhalten.

Wildbienenhotel und eine Schulimkerei in Hamminkeln

Platz zwei ging an die Naju-Gruppe „RingenBerg-Dingden“, die sich erst in diesem Jahr gegründet hat. Ihr ausgezeichnetes Projekt heißt „Schutz der Wildbienen und wesensgemäße Schulimkerei mit Kindern“ . Im August bauten die jungen Naturschützer ein „Bienenhotel“ am Schloss Ringenberg, auf dem Kreativhof Lehmberg wird es zudem eine wesensgemäße Schulimkerei geben.

Platz drei geht an das Projekt „Man erntet, was man sät“ von Nina Joormann in der Evangelischen Kirchengemeinde Drevenack. Sie legte mit Kindern ein Hochbeet an und zeigte den biologischen Anbau von Gemüse. Gemeinsam kochten sie mit ihrer Ernte mit möglichst wenig Abfall. Sie lernten wie man Essen haltbar machen kann - durch einkochen beispielsweise, oder trocknen.

Wertvolle Lebensmittel vor der Mülltonne retten

Bei den Erwachsenen in der Kategorie Klimaschutzpreis Kreis Wesel 2021 wurde der Weseler Foodsharer Markus Hülser-Kusch mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Noch essbare, aber nicht mehr verkäufliche Lebensmittel bewahrt er vor der Mülltonne. Auch Überproduktionen gehören nicht in den Müll. Über Foodsharing werden diese Lebensmittel weiterverschenkt - ehrenamtlich. Niemand muss für eine Mitgliedschaft oder abgeholte Lebensmittel zahlen. Foodsharing gibt es in Wesel seit 2020. 120 Engagierte haben in Wesel und Hamminkeln in 38 Betrieben bisher mehr als 80.000 Kilogramm Lebensmittel in etwa 3000 Einsätzen gerettet.

Werner Schulte (links) und Alfred Nimphius zeigen die Wildschutzhecken rund um Schultes Hof in Obrighoven.
Werner Schulte (links) und Alfred Nimphius zeigen die Wildschutzhecken rund um Schultes Hof in Obrighoven. © Funke Foto-Services | Rüdiger Bechhaus

Platz zwei des Klimaschutzpreises geht an das Projekt „Ausgeheckt: Hecken als Lebensraum und Co2-Speicher“ Landwirt Werner Schulte kümmert sich um den Erhalt und die Neuanpflanzung von Hecken und Bäumen. „Aktuell pflegen wir mehr als 2,5 Kilometer (Wall-)Hecken und eine Streuobstwiese“, erklärt Schulte. Hecken- und Baumbestände bieten Vögeln und Niederwild Lebensraum, Rückzugsmöglichkeit und Nahrungsquelle und verbessern die CO2-Bilanz.

Bürgergarten mit Insektenschutz - eine gute Kombination

Den dritten Platz des Klimaschutzpreises teilen sich der Verein Bürgergarten Hünxe für seinen Garten und der Verein Hünxe summt für das Projekt „Landschaftsstrahlen im Bürgergarten“. Es entsteht ein Bürgergarten mit gemeinnützigem und entwicklungsfähigem Charakter, mit einem Wechsel aus Obstgärten, Gemüse, Blumenfeldern und Verweilräumen. Auf einer Gemeinschaftswildwiese mitten in einer hügeligen Wald- und Wiesenlandschaft können Aktive Gemüse und Obst anbauen, pflegen und ernten.

„Landschaftsstrahlen im Bürgergarten“ des Vereins „Hünxe summt“ ist ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Insekten- und Naturschutzprojekt in enger Verzahnung mit dem Entstehung befindlichen Bürgergarten Hünxe. Hauptelement sind den Garten gliedernde, strahlenförmig angelegte Wildrosenhecken mit Durchgängen in die jeweiligen Nachbarparzellen, Obstwiesenparzellen und ein angelegter Wildwiesenbereich. Die Verbindung von Insekten- und Naturschutz mit der Bürgergartenidee soll eine Sensibilisierung für die Notwendigkeit einer insektenfreundlichen Bewirtschaftung von Boden erreichen.