Hamminkeln. Die Vereine dürfen die ehemalige Hauptschule in Dingden weiter nutzen. Der Hamminkelner Bauausschuss lehnte einen Vorschlag der Verwaltung ab.

Voll war es am Donnerstagabend in der Bürgerhalle Wertherbruch bei der Sitzung des Bauausschusses. Denn viele Dingdener hatten sich auf den Weg gemacht, um zu protestieren. Der Plan der Stadt, dass die Vereine künftig nicht mehr die Räume der ehemaligen Hauptschule nutzen sollen, hatte sich in Windeseile im Dorf rumgesprochen und viele Dingdener verärgert. Also machten sie Politik und Verwaltung klar, dass es so nicht gehen kann.

Vereine traten gemeinsam auf

Deborah Hedke beispielsweise, die die Leiterin der neuen Abteilung „Blau-Weiß Kids“ ist, kam mit einigen ihrer Schützlinge, um zu zeigen, wie wichtig Bewegung für Kinder ist. Der Vorschlag der Verwaltung war für sie schlicht „eine Sauerei“. Tanja Lange, die Vorsitzende des KCD, fragte ganz schlicht, wohin mit den Vereinen und war in guter Gesellschaft. Ob Pro Campesinos, Karnevalisten oder Sportler. Alle einte die Frage nach neuen Möglichkeiten in Dingden, sollte der Vorschlag durchkommen.

Ludwig Terörde, Vorsitzender der DRK in Dingden, wies auf ein ganz spezielles Problem hin. Denn das DRK bietet viermal im Jahr im kompletten Erdgeschoss der Schule einen Blutspendetermin an und hat jedes Mal 210 bis 230 Spender. Für Hamminkeln ein Spitzenwert. Um Blut spenden zu können, braucht es aber eine Raumtemperatur von 20 Grad.

Bürgermeister Bernd Romanski versuchte ein wenig Dampf aus dem Kessel zu bekommen, als er betonte, dass die Verwaltung davon ausgehe, dass die Politik seinem Vorschlag wohl nicht folgen wird. Das nutzte aber nur wenig, denn die Fraktionen waren empört über das Ansinnen der Verwaltung. Es hagelte Kritik. Dass es im Vorfeld keine Kommunikation mit den Vereinen gegeben habe, stieß beispielsweise Gisela Brick (Grüne) ganz übel auf: „Wir können nicht jedes Jahr den Ehrenamtspreis ausloben und dann den Ehrenamtlern Steine in den Weg legen.“

Wenig Einsparpotenzial

Beim Thema Einsparungen für die Verwaltung - die sehr gering sind, weil das Gebäude ja trotzdem weiter geheizt und gewartet werden muss - wies Bernd Störmer (SPD) auf die Mietzahlungen von Blau-Weiß Dingden für die Turnhalle hin. 47 Euro die Woche brächten aufs Jahr gerechnet auch Geld. Thomas Neu (CDU) kritisierte das mangelnde Fingerspitzengefühl der Verwaltung im Umgang mit den Ehrenamtlern und schlug das Forum Brünen als Blaupause für Dingden vor, während es Martin Wente (FWI) nicht einleuchten wollten, warum die Verwaltung den Beschluss nicht positiv formuliert hatte.

Schnell war klar, dass die Vereine die Unterstützung der Politik haben und die Halle weiterhin nutzen können. Bis auf weiteres zumindest. Denn die Stadt will eine politische Entscheidung darüber, wie es mit der leeren Schule weitergehen soll, die kommunal nicht mehr genutzt wird. Schließlich sei ja einigen Jahren bekannt, dass die Schule 2021 keine Schüler mehr beherbergt. Bernfried Schneiders (FDP) brachte die vorliegende Situation auf den Punkt: „Es ist wichtig, dass wir bald ein Konzept für die Hauptschule haben.“