Hamminkeln. Die Vereine in Dingden nutzen bisher die Räume der alten Hauptschule. Ob sie das weiterhin dürfen, darüber entscheidet die Politik in Hamminkeln.
Das wird eng für einige Vereine in Dingden: Der Bauausschuss entscheidet am Mittwoch um 17 Uhr in der Bürgerhalle Wertherbruch über die vorläufige weitere Nutzung der ehemaligen Hauptschule in Dingden. Die Verwaltung schlägt vor, den Vereinen künftig keinen Zutritt mehr zur Schule und zur Turnhalle zu gewähren.
Seit dem neuen Schuljahr sind alle Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule zentral in Hamminkeln untergebracht. Deshalb wurde dort das neue Lehrhaus gebaut, damit auch die Fünft- und Sechstklässler am Hauptstandort untergebracht sind. Die Dingdener Dependance, die zuvor die Heimat der jüngeren Schüler war, ist seitdem geschlossen. Die alte Hauptschule steht leer.
Vereine nutzen die Schule noch
Oder fast leer, sollte man besser sagen, denn Vereine und Organisationen nutzen die Räumlichkeiten und die Turnhalle noch für ihre Zwecke. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Die Stadt will so wenig Geld wie möglich für das Gebäude, das jetzt nicht mehr als Schule existiert, ausgeben. Deshalb schlägt sie der Politik angesichts der Haushaltssituation vor, die Nutzung durch die Vereine abzulehnen.
Gleichzeitig bestätigt die Verwaltung allerdings, dass „es aufgrund fehlender Kapazitäten nicht möglich ist, die für die Turnhalle angegebene Belegung auf die anderen Hallen in Dingden (Turnhalle der Grundschule und Sporthalle am Höingsweg) zu verteilen. Auch eine Umverteilung auf andere Hallen im Stadtgebiet wird in dem derzeitigen Maß nicht möglich sein.“
Auch bei der Nutzung der Schulräume räumt die Verwaltung Probleme ein, wenn diese Nutzer sich andere Räumlichkeiten im privaten Bereich oder in Bürgerhallen und Begegnungsstätten suchen müssten. Vor allem im Abendbereich könnte das schwierig werden.
Jetzt fragen sich Vereine wie der Karnevalsclub Dingden, wo sie künftig mit ihren Tanzgarden trainieren sollen, wenn die Nutzung der Aula flach fällt. Das gilt nicht nur für Karnevalisten, sondern auch für andere Vereine wie Blau-Weiß Dingden, den Chor Pro Campesinos und weitere. „Bei uns trainieren etwa 20 Kinder und Jugendliche“, ist die Vereinsvorsitzende des KCD, Petra Lange, ratlos. Sie hatte zufällig von dem Vorgang Kenntnis erlangt und ist deshalb enttäuscht: „Von dieser Entwicklung wurden wir überrascht.“
Was ist mit dem Umzug der Grundschule?
Die Stadt hat berechnet, dass sie im Jahr ungefähr 10.000 Euro für Wasser, Strom und Wärme ausgibt. Ein Großteil dieser Summe würde auch anfallen, wenn die Schule leer steht. Gleiches gilt für die Wartungsarbeiten, für die die Stadt 2020 ungefähr 3000 Euro ausgegeben hat.
Im Raum stehen bisher auch noch Überlegungen, die Ludgerigrundschule in der Dorfmitte an der Weberstraße zur ehemaligen Hauptschule zu verlegen. Denn angesichts der Neubaugebiete in Dingden ist eine steigende Schülerzahl mehr als wahrscheinlich. Der offene Ganztag kommt noch dazu. Außerdem ist das Gebäude nicht barrierefrei. Das sind für einige Parteien gute Gründe für den Umzug. Vor allem die CDU allerdings sträubt sich dagegen mit Händen und Füssen.
Noch läuft ein Prüfauftrag von SPD und FDP, ob sich ein Umzug rechnen würde oder eine Erweiterung am alten Standort Sinn macht. Wahrscheinlich wird dieser Punkt neben den Entwicklungen an den Grundschulen in Brünen und Hamminkeln bei einer Sondersitzung zur Sprache kommen.