Wesel. Das Multifunktionsgebäude am neuen Minigolfplatz am Auesee kostet 430.000 Euro mehr als zunächst geplant. Die Stadt Wesel erklärt die Gründe.
Die Verlegung des Minigolfplatzes an den Auesee macht auch den Neubau eines Vereinsheimes für den Minigolfssportclub mit Kiosk notwendig. Rund 450.000 Euro könnte der Neubau nahe des Tauchereinstieges kosten, schätzte die Verwaltung noch im vergangenen Jahr. Nun gibt es eine konkrete Planung – und auch eine deutlich höhere Kostenschätzung: Noch einmal 430.000 Euro müssen für den Bau bereitgestellt werden.
An die 700.000 Euro werden wohl für das neue Multifunktionsgebäude fällig, plus nochmals 50.000 Euro für ein vom Verein gewünschtes Vordach und 130.000 Euro an Erschließungskosten. Diese Rechnung präsentierte der Fachbereich Gebäudeservice dem Ausschuss für Gebäude und Digitales in der jüngsten Sitzung.
Die erste Berechnung war nur eine grobe Kalkulation, erklärte Fachbereichsleiter Thorsten Hummel der Politik. In der Sitzungsvorlage hatte die Verwaltung bereits dargelegt, dass aufgrund der bis 2025 angestrebten Klimaneutralität der Stadtverwaltung der Baustandard angehoben wurde. Die Änderungen betreffen sowohl die verwendeten Materialien als auch die Haustechnik.
Minigolfplatz am Auesee: Fläche ist auf 212 Quadratmeter angewachsen
So wird das Gebäude zum Beispiel mit einer Luft-Wärmepumpe ausgestattet, damit es bei der Beheizung ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe auskommt. Das Dach wird begrünt, so wird es nach Möglichkeit derzeit auch bei den städtischen Schul- und Kitaneubauten gemacht.
Ein Teil der Mehrkosten von 430.000 Euro wirke sich auf die Erschließung von der Liegewiese aus. Das ist die kürzeste Strecke und da ohnehin ein Weg von der Liegewiese zu dem Neubau geplant ist, können die Versorgungsleitungen direkt mitgebaut werden, so die Verwaltung. Eine Förderung in Höhe von bis zu 85.000 Euro für besonders effiziente Gebäude hält der Gebäudeservice für möglich.
Kritik an der Planung kam von Linken und Grünen, da eine Photovoltaikanlage, sonst bei Neubauten eigentlich üblich, nicht eingeplant ist. Der Grund: Die Stadtverwaltung fürchtet für die Anlage an dieser Stelle Vandalismus und Diebstahl. Das sei kein Grund, auf die Installation zu verzichten, hieß es dazu aus der Politik. Die WfW lehnt die Planung insgesamt ab, weil sie viel zu sei teuer, erklärte Jürgen Lantermann für seine Fraktion. Bei drei Gegenstimmen stimmte der Ausschuss jedoch mehrheitlich dafür, die Summe für den Neubau bereitzustellen.
Die bisherige Minigolfanlage muss bekanntlich weichen, weil bis 2024 an der Rheinpromenade das Kombibad gebaut wird. Der Platz ist inzwischen komplett abgerissen und soll schon im kommenden Frühjahr am neuen Standort zumindest provisorisch wieder für die Minigolf-Sportler zur Verfügung stehen.