Kreis Wesel. Die Corona-Neuinfektionen im Kreis Wesel steigen deutlich an – vor allem 5- bis 14-Jährige sind betroffen. Mehr Belastung auch in den Kliniken.

Die Corona-Lage im Kreis Wesel hat sich in den vergangenen Tagen deutlich verschärft: Nicht nur die Sieben-Tage-Inzidenz hat sich innerhalb einer Woche fast verdoppelt, auch die Krankenhäuser verzeichnen wieder deutlich mehr Corona-Patienten.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes lag die Inzidenz am Freitag bei 139,1 – vor einer Woche hatte der Wert noch 73,2 betragen. Auf einem so hohen Niveau wie derzeit, befand sich die Inzidenz zuletzt Ende April. Allein bis Freitagmittag registrierte das Kreisgesundheitsamt 118 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Der Kreis Wesel liegt damit aber noch unter dem NRW-Schnitt von 157,0.

Der Anstieg der Neuinfektionen wirkt sich auf die Krankenhausbelastung aus. Nach den jüngsten Angaben des Kreises befinden sich derzeit 45 Menschen mit einem positiven Corona-Test in einer Klinik, sieben Tage zuvor waren es noch 23. Vor allem die Intensivstationen sind deutlich stärker belastet: Laut DIVI-Register mussten am Freitag elf Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden, davon wurden fünf künstlich beatmet. Vor Wochenfrist waren es noch vier Patienten, von denen zwei unter Beatmung standen.

Die Kreisverwaltung und die Kassenärztliche Vereinigung weisen angesichts der steigenden Zahlen nochmals darauf hin, wie wichtig eine Impfung gegen das Coronavirus ist. „Eine Coronaschutzimpfung bleibt weiterhin der einzige und vor allem wichtigste Schutz vor dem schweren Verlauf einer Coronainfektion. Vor der Infektion selbst können wir uns nicht vollständig schützen. Die Wahrscheinlichkeit, mit doppeltem Impfschutz im Krankenhaus behandelt zu werden, ist aber sehr gering“, sagte der Weseler Allgemeinmediziner Dr. Franz-Joachim Weyers, KV-Vorsitzender der Kreisstelle Wesel.

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Die steigende Sieben-Tage-Inzidenz macht sich in allen Altersgruppen bemerkbar – mit Abstand am höchsten liegt sie derzeit aber bei den 5- bis 14-Jährigen. Nach Auswertung der Daten des RKI betrug die Inzidenz in dieser Gruppe am Freitag 311,3 – und war damit mehr als doppelt so hoch, wie bei den 15- bis 34-Jährigen (143,1) und den 35- bis 59-Jährigen (144,6). Bei den 60- bis 79-Jährigen betrugt der Wert 90,6 – bei den über 80-Jährigen 84,8. Mehr Details zu den Zahlen lassen sich in der Karte ablesen: